Die Anwälte von Hewlett-Packard und Oracle haben im Rechtsstreit um langjährigen Support für den Intel-Prozessor Itanium ihre Plädoyers gehalten. Wie Reuters berichtet, sagte HPs Anwalt Jeffrey Thomas, Oracle sei vertraglich dazu verpflichtet, Itanium zu unterstützen. Oracles Rechtsbeistand wies die Behauptung zurück: „HP benutzt den Prozess, um einen Vertrag einzufordern, den es nicht hat.“
Oracle hatte im vergangenen Jahr die Entwicklung von Software für Itanium-CPUs mit der Begründung eingestellt, Intel selbst stehe nicht mehr hinter der Architektur. HP wiederum warf Oracle vor, es wolle sich bewusst gegenüber dem Wettbewerb seitens HP abschotten und dessen Kunden schaden. Es unterstellte Oracle zudem, die Itanium-Unterstützung aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems und dessen Servergeschäft eingestellt zu haben, das sich auf Intels x86-Chips verlässt.
HP argumentiert, Oracle habe sein Bekenntnis zu Itanium im Rahmen des Vergleichs im Streit über den Wechsel des früheren HP-CEOs Mark Hurd zu Oracle bestätigt. „Seit Jahren lässt Oracle HP in dem Glauben, es werde weiterhin diese Produkte anbieten“, zitiert Reuters den HP-Anwalt. Als die Beziehung wegen Hurds Weggang in Gefahr geraten sei, habe HP um einen verbindlichen Vertrag gebeten, dem Oracle zugestimmt habe.
Einer Quelle von Reuters zufolge strebt der Computerhersteller nun eine gerichtliche Verfügung an, die Oracle zwingen soll, weiterhin Software für seine Itanium-Server anzubieten. Darüber hinaus fordere HP Schadenersatz in Höhe von 500 Millionen Dollar. Ohne die Verfügung schätze HP seine entstehenden Verluste bis zum Jahr 2020 auf mehr als 4 Milliarden Dollar.
Zum Abschluss des ersten Teils des Prozesses muss der Vorsitzende Richter James P. Kleinberg nun entscheiden, ob Oracle vertraglich verpflichtet ist, Software für HPs Itanium-Server zu entwickeln. Erst danach urteilt eine Jury darüber, ob der Vertrag tatsächlich verletzt wurde und HP eine Entschädigung zusteht. Ein Urteil wird ab Mitte Juli erwartet.
[mit Material von Nick Farrell, Techeye.net]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.
Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…
Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…
Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…
Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…
Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…
Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.