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Sony S13A: Das erste LTE-Notebook im Praxistest

WLAN und Bluetooth

Der Sony VAIO S13A bietet eine ungewöhnlich gute Funkausstattung: WLAN 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 und LTE-Mobilfunk bis zu 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload.

Im Sony S13A steckt das PCIe-Half-Mini-Card-Funkmodul „Intel Centrino Advanced-N 6235“. Laut Intel-Datenblatt unterstützt es Dual-Band-WLAN 802.11a/b/g/n auf 2,4 und 5 GHz mit Datenraten bis zu 300 MBit/s brutto. Das 2×2-MIMO-Modul unterstützt zudem die „Intel My WiFi“- und die „Intel Wireless Display“-Technologie.

Auf dem gleichen Intel-PCIe-Kärtchen sitzt auch noch ein Dual-Mode-Bluetooth-Funkmodul. Es unterstützt laut Intel-Datenblatt die Bluetooth-Modi 2.1, 2.1+EDR, 3.0, 3.0+HS und Bluetooth 4.0. Im Test mit einem Bluetooth-Lautsprecher von Bose zeigte der Bluetooth-Funk des Sony S13A eine auffallend gute Reichweite.

Surfen über LTE

Als erster Notebookhersteller kann Sony mit einem LTE-Laptop überzeugen, der tatsächlich schon in deutschen LTE-Netzen funktioniert. Das im Testgerät verbaute 4G-3G-2G-Funkmodul bedient grundsätzlich alle in Deutschland relevanten Mobilfunkarten, insbesondere LTE bei 800, 1800 und 2600 MHz. Findet der Laptop überhaupt kein passendes LTE-Netz, dann kann er auch in ältere Mobilfunknetze der Gattung 2G oder 3G zurückschalten.

Wer den Sony S13A aufschraubt, findet ein „Sierra Wireless AirPrime MC7710 LTE and HSPA+ wireless module“ direkt neben dem Intel-WLAN-Bluetooth-Funkmodul. Von dort führen zwei Antennenkabel zu den LTE-Antennen des Laptops. Die dritte Antennenbuchse am LTE-Modul ist leer. Sie ist für den Anschluss einer GPS-Antenne vorgesehen.

Laut Datenblatt von Sierra Wireless beherrscht das verbaute Modem MC7710 mehr Funksorten, als wir in Deutschland überhaupt testen können, nämlich LTE bei 800/900/1800/2100/2600 MHz, WCDMA alias UMTS bei 900/2100 MHz und EDGE/GPRS/GSM bei 900/1800/1900 MHz. Unterm Strich ist der Sony S13A somit ein wahrer Alleskönner und dürfte fast in allen Ländern der Welt ein brauchbares Signal zum Surfen finden. Dieses breite Funkspektrum vergrößert seinen Einsatz-Radius und die Netz-Ausfallsicherheit gegenüber Geräten, die nur 2G-3G-WAN-Fernverbindungen beherrschen.

Das im Sony S13A verbaute LTE-Funk-Modul mit Qualcomm-Chipsatz wurde für Laptops, Netbooks und Tablet Computer entwickelt. Treiber gibt es laut Sierra Wireless für Windows 7, XP und Vista sowie für Linux.

Schneller als jeder Laptophersteller hatte übrigens der deutsche Netzwerk-Hersteller Lancom Systems dieses LTE-Modul bereits im Frühling 2012 in seinem LTE-Business-Router Lancom 1781-4G verbaut.

Der LTE-Laptop Sony S13A ist, genau wie der Lancom 1781-4G LTE-Router, ein „User Equipment“ der Gattung „3GPP Release 8 Categorie 3“, schafft also nominal 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload, sofern die nationalen Netzbetreiber die dazu nötigen LTE-FDD-Kanalbandbreiten auf die volle 20 MHz Power aufdrehen: Das dürfen sie in Deutschland tatsächlich bei LTE-1800 und bei LTE-2600. Im 800-MHz-Bereich dagegen haben sie im Frühling 2010 bei der Bundesnetzbehörde ja nur Kanalbreiten von 10 MHz ersteigert. Diese schmäleren Kanäle in der Luft lassen mit den aktuellen LTE-Cat3-Endgeräten maximal gut 50 MBit/s im Downstream durch.

Die relativ kleinen LTE-Geräte beim User (also LTE-Router, -Sticks, -SmartPhones und -Laptops) sind übrigens der wahre Engpass bei Geschwindigkeits-Messungen. Die viel größeren LTE-Basisstationen könnten schon heute deutlich höhere Datenraten mit LTE bedienen, die haben ja auch viel größere Antennen und stärkere Aggregate als LTE-Laptops und LTE-Router.

Mit einer LTE-SIM-Karte von T-Mobile alias Deutsche Telekom im Sony S13A werden im Test die bislang höchsten Datendurchsatz aus der Mobilfunkluft erreicht: 87 MBit/s im Download und 30 MBit/s im Upload bei Pingzeiten von 25 bis 35 Millisekunden. Gemessen im Akkubetrieb am Fischbrunnen auf dem Münchner Marienplatz. Bleibt abzuwarten, ob das LTE-Netz dort auf Dauer so schnell bleibt, wenn sich der tolle Speed erst einmal herumgesprochen hat und das Netz dann viel mehr LTE-Geräte gleichzeitig bedienen muss.

Die Frage nach dem schlechtesten LTE-Datendurchsatz ist müßig: Verlässt man das LTE-versorgte Gebiet, dann geht per LTE natürlich gar nichts mehr. Umso schöner ist es, dass das Sony-Notebook dann eben auf andere 3G-2G-Mobilfunksorten wie HSPA, UMTS oder GPRS zurückschalten kann.

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ZDNet.de Redaktion

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