Intel kauft Schlüsseltechnologien von Supercomputerhersteller Cray

Supercomputerhersteller Cray hat seine Sparte für Interconnect-Hardware zum Preis von 140 Millionen Dollar an Intel verkauft. Die damit verbundenen Schutzrechte sowie bis zu 74 Angestellte von Cray gehen damit an den Chiphersteller über. Cray beschäftigt derzeit rund 800 Mitarbeiter weltweit.

„Indem wir unsere Beziehungen mit Intel ausweiten, sind wir in einer besseren Position, um den Markt für High Performance Computing zu besetzen“, erklärte Peter Ungaro, President und CEO von Cray. „Diese Vereinbarung entlastet außerdem unsere Bilanz erheblich. Sie erhöht unsere Chancen für weiteres Wachstum sowie Profitabilität und kommt dem Unternehmenswert zugute.“ Kosteneinsparungen durch die verringerte Angestelltenzahl seien in den kommenden Jahren zu erwarten, in mäßigem Umfang aber auch schon 2012.

Die Vereinbarung hindert Cray nicht daran, gegenwärtige Produktlinien weiterhin zu entwickeln, zu verkaufen und durch Support zu unterstützen. Es behält bestimmte Rechte und kann das geistige Eigentum trotz des Verkaufs weiterhin für seine eigenen Produkte nutzen. Auch die Entwicklung von Crays Supercomputer der nächsten Generation mit dem Codenamen „Cascade“ wird nach Angaben des Unternehmens nicht behindert.

Crays Interconnect-Equipment steht für die extrem schnelle Vernetzung von High-Performance-Computern (HPC). Das Interconnect-Team des Herstellers arbeitete am Gemini-Interconnect sowie dem kommenden Aries-Interconnect. Letzterer soll im Supercomputer „Cascade“ zum Einsatz kommen, der Xeon-Prozessoren von Intel integriert. Intel stellt in einer Erklärung heraus, Crays Technologie und seine Mitarbeiter könnten dabei helfen, „Exaflops-Leistung zu erreichen“.

Manche Beobachter sehen in dem Kauf eine Reaktion Intels auf AMDs Übernahme des Microserver-Anbieters SeaMicro. Dieser verfügt über einen proprietären Interconnect und arbeitete zuvor eng mit Intel zusammen. Die Interconnect-Technologien beider Unternehmen zielten zwar auf ganz verschiedene Märkte, basierten jedoch auf den gleichen Grundlagen und seien entsprechend anzupassen.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

8 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago