Bitkom: 70 Prozent der Deutschen informieren sich vor Käufen erst online

70 Prozent der Deutschen suchen zunächst im Internet nach Informationen, bevor sie Waren oder Dienstleistungen kaufen. Das berichtet der Branchenverband Bitkom unter Berufung auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat für 2011.

„Mit Hilfe von Kundenrezensionen, Tests und Produktvergleichen im Netz machen sich Verbraucher ein Bild von der Qualität der Angebote und verschaffen sich einen Preisüberblick“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Das Internet macht den Markt transparenter.“

Im EU-Vergleich liegen Deutschland mit 70 Prozent und Österreich mit 62 Prozent über dem europäischen Durchschnitt von 56 Prozent. Spitzenreiter sind die Niederlande, wo sich 82 Prozent der Bürger online über Waren und Dienstleistungen informieren. Auch in skandinavischen Ländern sehen Verbraucher vor einem Kauf eher im Web nach als in Deutschland. In den süd- und südosteuropäischen Ländern nutzen dagegen weniger Verbraucher das Internet als Informationsquelle. Schlusslicht ist Rumänien mit 27 Prozent.

Generell unterscheidet sich das Surfverhalten zwischen den Geschlechtern: Männer informieren sich häufiger im Netz über Produkte als Frauen. In Deutschland sind es 74 Prozent der Männer und 66 Prozent der Frauen. Zudem gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Nur ein Drittel der deutschen Senioren (32 Prozent der 65- bis 74-Jährigen) sucht online nach Verbraucher-Informationen. Unter den 25- bis 34-Jährigen ist der Anteil mit 89 Prozent dreimal so groß.

Eine immer größere Rolle bei der Kaufentscheidung spielen einer weiteren Erhebung des Bitkom zufolge die Erfahrungen anderer Verbraucher. Jeder zweite Internetnutzer liest demnach vor einem Kauf die Online-Bewertungen anderer Kunden. Jeder dritte gibt an, dass die Meinung anderer Verbraucher seine Kaufentscheidung direkt beeinflusst. Immerhin ein Fünftel wird selbst aktiv und veröffentlicht Bewertungen zu Produkten oder Dienstleistungen.


Mit 70 Prozent liegt Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt von 56 Prozent (Bild: Bitkom).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago