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Das iPad im Business-Einsatz: die besten Tools und Apps

Datenaustausch und Dokumentenviewer

Eine der größten Herausforderungen für Business-Anwender ist – wenn sie ein iOS-Gerät wie das iPad bekommen – das in sich geschlossene System und die Frage, wie der Datentransfer von und zum iPad erfolgen soll. Anders als bei einem Notebook ist es hier nicht möglich, eben einen USB-Stick oder eine Speicherkarte anzuschließen und Dateien einfach zu kopieren, auf die dann unterschiedlichste Anwendungen wieder zugreifen können.

Auf dem iPad arbeitet jede Applikation mit ihrer eigenen Datenbank, und ist größtenteils über einen Security-Layer, auch als „Sandbox“ bekannt, von den anderen isoliert. Darüber bietet das iPad nativ keine Möglichkeit zur Vernetzung in Unternehmen oder mit Cloud-basierten Dateiservern. Stattdessen gibt es zahlreiche zusätzliche Programme, die es ermöglichen, diese Features hinzufügen.

Die wichtigste davon kostet 3,99 Euro und sollte schon fast schon zum obligatoren Download werden: GoodReader


GoodReader für iPad unterstützt das Betrachten vieler Dokumentenformate einschließlich PDF- und Microsoft-Office-Files, erlaubt den direkt Datentransfer per WLAN auf das iPad und kann Verbindungen zu zahlreichen Cloud-basieren Speicherdiensten herstellen.

Die Investition in GoodReader lohnt sich in jedem Fall. Mit dieser fast schon magischen Anwendung lassen sich PDF-Files aber auch unzählige andere Datenformate, inklusive Microsoft Office, HTML, Bilddaten wie auch Audio- und Videofiles ansehen beziehungsweise öffnen.

Darüber hinaus ist die Verbindung zu verschiedenen, populären Cloud-basierten Storage-Diensten einschließlich DropBox (das über eine eigene Viewer-App verfügt, aber GoodReader untergeordnet ist), WebDAV-Servern möglich sowie der direkte Zugriff auf Dateien die in Google Docs und Google Mail selbst gespeichert sind.

Als ob das noch nicht beeindruckendend genug wäre, lassen sich Dateien auch über eine einfache Benutzeroberfläche vom PC oder Mac oder WebDAV-basiert direkt drahtlos per Drag and drop und Netzwerkefreigabe zu GoodReader übertragen.


QuickOffice Pro HD erlaubt es, erforderliche Daten von Cloud-basierten Storages und per WLAN abzurufen und zu editieren.

Ähnlich wie GoodReader fungiert QuickOffice Pro HD für 15,99 als Betrachter für eine Vielzahl von Formaten, einschließlich PDFs, ist aber außerdem in der Lage, Microsoft-Office-2010-Dateien zu editieren und könnte so auch als Office-Suite für das iPad – ähnlich den Apple-eigenen Apps Pages, Keynote und Numbers – in Betracht gezogen werden.


Apples Office Suite für das iPad.

Wie GoodReader kann auch QuickOffice Pro HD auch als WebDAV-Server arbeiten und Datei lassen sich direkt drahtlos darauf übertragen.

Ein Mitbewerber von QuickOffice ist Documents to Go Premium von Dataviz für 13,99 Euro. Die App wirbt mit ähnlicher Funktonalität, aber integriert auch E-Mail-Anhänge von der Mail-App des iPads. Documents to Go beeinhaltet außerdem eine drahtlose Desktop-Sync-Applikation, die eine Synchronisation der Dateien auf dem iPad mit PCs oder Macs erlaubt.

Wer nach einer Cloud-basierten Lösung sucht, könnte OnLive Desktop in Erwägung ziehen, bei dem ein voll funktionstüchtiger Windows-7-Cloud-Desktop mit Microsoft Office und 2 GByte kostenlosem Cloud-Speicher zur Verfügung steht. Die Plus-Version dieses Dienstes, mit schneller Gigabit-Internet-Verbindung und Adobe-Flash-Unterstützung kostet 4,99 Dollar im Monat.

Eine andere beliebte und kostenlose App ist Memeo Connect, die speziell für das Lesen von Daten aus Google Docs optimiert ist. Während sie weniger funktionell ist als QuickOffice Connect, Documents to Go und GoodReader, bietet sie eine ausgesprochen anspruchsvolle Benutzeroberfläche, die eine Ordnerstruktur auf dem Desktop simuliert und Dokumente automatisch nach File-Typen sortiert beziehungsweise organisiert. Mit der App ist es zwar nicht möglich Dokumente selbst zu bearbeiten, dafür ist aber ein Import der Dateien in QuickOffice, GoodReader, sowie Apples Pages, Keynote und Numbers möglich. Mit dem Memeo Connect Reader lassen sich die Google Docs mitnehmen, auch wenn das iPad offline ist.

Zusätzlich zu den oben bereits aufgeführten Readern und Viewern ist auch Stanza nahezu ein Muss für das iPad. Stanza ist ein E-Book-Reader für das iPad, aber in der Lage EPUB-Dateien zu lesen, die mithilfe des Open-Source-Programms Calibre für Windows, Mac und Linux generiert wurden. Stanza selbst ist auch in der Lage, viele andere Dokumente und neben EPUB auch altere E-Book-Formate zu lesen, was Stanza zu einem sehr leistungsfähigen persönlichen Dokument-Management-Tool macht. Calibre in der Lage viele Formate zu lesen und in EPUB zu konvertieren, die dann in Stanza hochgeladen werden können.

Darüber hinaus kann Calibre als OPDS Content Server zum Hosten einer kompletten EPUB-Bibliothek auf dem PC, dem Mac oder dem Dropbox-Account genutzt werden, die auch remote mit Stanza verbunden werden kann. Dies bedeutet, dass man Zehntausende Dokumente auf dem PC (oder dem Web Server beziehungsweise Cloud-Speicherdienst) gespeichert und indiziert belassen kann ohne sie direkt auf das iPad hochzuladen. Neben OPDS-Feeds iTunes-SB-Syncs kann Stanza auch EPUB-Dateien direkt aus E-Mail-Anhängen importieren.

Eine weitere sehr populäre Applikation ist Evernote, ein plattformübergreifender Cloud-basierter Service, der auf Windows-, Macintosh-, Android- und iOS-Sytemen läuft. Mit Evernote lassen sich schnell Notizen machen, Fotos aufnehmen, Aufgabenlisten erstellen, Spracherinnerungen aufzeichnen und diese Notizen dursuchen, egal, ob man zu Hause, im Büro oder unterwegs ist.

Collaboration und Remote Access

Im Business-Einsatz gehören Videokonferenzen und Präsentations-Sharing zum Alltag. Die gute Nachricht: die meisten werden vom iPad unterstützt. Cisco und Citrix bieten mit WebEx und GoToMeeting native iPad-Apps.

Ciscos WebEx (siehe Abbildung oben) unterstützt Zwei-Wege-Videoconferencing, aber man braucht die entsprechende Bandbreite.

Mit GoToMeeting von Citrix lassen sich Videokonferenzen in HD-Qualität durchführen. VoiP- und Audio-Konferenzen könne kombiniert werden. IBM bietet jetzt SmartCloud Meetings (ehemals LotusLive Meetings) auch für das iPad an.


IBM SmartCloud Meetings Client für iOS

Abschließend bleibt noch der Remote-Zugriff auf Desktop-Anwendungen. Es gibt eine große Bandbreite an Apps die für das iPad verfügbar sind, speziell für VNC- und RDP-Verbindungen. Favorit ist WYSEs PocketCloud Pro für 9,99 Euro, der RDP, VNC und auch VMWare View unterstützt.
PocketCloud bietet unter anderem Zugriff auf den Arbeitsplatz- und privaten Desktop, auf alle Windows- und Mac-Anwendungen. Man benötigt kein Notebook mehr, um eine wichtige Präsentation zu halten oder von unterwegs eine Tabelle zu ändern. Für Citrix XenApp-Verbindungen kann man den kostenlosen Citrix Receiver für iPad herunterladen.



WYSEs PocketCloud Pro Client for iPad.

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ZDNet.de Redaktion

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