Windows 8 wird Displays mit Retina-Auflösung unterstützen

Microsofts jetzt veröffentlichte Vorgaben lassen Tablets und Convertible-Notebooks mit Windows 8 erwarten, deren Auflösung das „Retina-Display“ von Apples neuestem iPad erreicht oder übertrifft. Gleichzeitig führt Microsoft eine Mindestauflösung von 1024 mal 768 Pixeln ein, „um es den Entwicklern so einfach wie möglich zu machen, großartige Apps zu schaffen, die auf all den verschiedenen Bildschirmen gut laufen, die jetzt und in Zukunft verfügbar sind“.

Steven Sinofsky, President von Microsofts Windows-Sparte, gibt als Ziel für Windows 8 vor, die breiteste Palette von Displaytechniken zu unterstützen. Das gilt nicht nur den OEM-Herstellen, sondern soll auch den Nutzern erlauben, beliebige externe Displays anzuschließen. Die neue Runtime WinRT für den Metro-Desktop in Windows 8 sei konzipiert worden, um das zu erreichen.

Die technischen Details ließ Sinofsky in einem Blogeintrag durch David Washington darstellen, einem Programmmanager im User-Experience-Team. Darin finden sogar Apple und das iPad mehrfach Erwähnung, um Microsofts komplexe Herangehensweise zu erläutern. Das neue iPad skaliere gegenüber iPad 2 einfach um 200 Prozent, während die unsichtbare Skalierung von Windows 8 automatisch auf verschiedene Displaygrößen und Auflösungen eingehe, um Anwendungen auch bei größerer Pixeldichte gut aussehen zu lassen.


Tablets mit den für Windows 8 vorgesehenen Displayauflösungen können das „Retina-Display“ von Apples neuem iPad erreichen und übertreffen (Bild: Microsoft).

Über die Mindestauflösung von 1024 mal 768 Pixeln hinaus sind 1366 mal 768 Pixel erforderlich, um Features wie Snap zu unterstützen, mit dem sich jede Metro-style-App links oder rechts am Bildschirm andocken lässt. Microsoft führt Daten aus eigenen Erhebungen an, nach denen nur noch 1,2 Prozent der aktiven Windows-7-Nutzer mit Bildschirmauflösungen von weniger als 1024 mal 768 arbeiten. Als maximale Auflösung für eine Metro-style-App nennt Microsoft 2560 mal 1600 Pixel, obwohl es letztlich keine feste Grenze nach oben gebe.

Als wesentliche Herausforderung stellt Washington die höheren Pixeldichten heraus. „Während die Pixeldichte zunimmt, verringert sich die Größe der Objekte auf dem Bildschirm“, schreibt er. „Wenn Windows nicht darauf eingerichtet wäre, Anpassungen für verschiedene Pixeldichten vorzunehmen, dann könnten Objekte zu klein für das Antippen oder das Lesen auf dem Tablet werden.“

Das iPad 2 kommt mit seinem „Retina-Display“ bei einer Auflösung von 2048 mal 1536 Pixeln auf 264 ppi. Bei vielen kommenden Tablets mit Windows 8 sei mit mindestens 135 dpi zu rechnen, aber auch mit 190 dpi (HD-Tablets) oder 253 dpi (Quad-XGA-Tablets). Selbst an ein Display mit einer Pixeldichte von 291 dpi denkt Microsoft bei seinen „üblichen Größen für Windows 8“. Die automatische Skalierung von Windows 8 sieht deshalb drei Stufen vor mit 100 Prozent (wenn keine Skalierung erforderlich ist), 140 Prozent für HD-Tablets und 180 Prozent für Quad-XGA-Tablets.

„Ich bin froh, dass Microsoft sich hier erklärt hat“, sagt dazu Paul Thurrott, Autor mehrerer Bücher über Windows, bleibt aber zugleich skeptisch: „Gestehen wir es uns ein, Windows wird nie so einfach und elegant wie das iPad sein, und das trifft in diesem Bereich besonders zu. Die Vielfalt der Windows-Geräte ist wie immer ein Segen (Auswahl) und ein Fluch (Inkonsistenz).“

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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