Studie: Android-Apps sind zu teuer

Android-Apps sind durchschnittlich teurer als ihre iOS-Pendants – und damit zu teuer für viele potenzielle Kunden. Dies besagt eine Analyse von Canalys. Die Autoren nennen Android-Apps sogar „dramatisch höher bepreist“ als Anwendungen für Apples Smartphone-Betriebssystem.

Die Studie bezieht sich auf den US-Markt, allerdings sind die App-Preise in den meisten Fällen an den Dollarpreis gebunden. Außerdem heißt es explizit, man habe auch die Preise in Deutschland, Großbritannien, Indien sowie Singapur untersucht und sei zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

Canalys hat die Preise der jeweils 100 meistgekauften Apps summiert und kommt für den Android Market auf 374,37 Dollar – oder 3,74 Dollar im Schnitt. Im iTunes Store zahlt man für die 100 beliebtesten Programme aber nur 147 Dollar oder 1,47 Dollar pro App. Dies könnte bedeuten, dass Android-Apps durchschnittlich das Zweieinhalbfache von iOS-Apps kosten – es könnte aber auch heißen, dass mehr Android-User hochpreisige Apps kaufen, während iOS-User sparsamer sind, denn die Top 100 beider App-Shops stimmen natürlich nicht exakt überein.

Für Senior Analyst Tim Shepherd ist die Interpretation eindeutig: „Electronic Arts beispielsweise senkt seine Spielepreise im App Store immer wieder, damit sie in den Spitzenplätzen vertreten sind und den Kunden auffallen. Wettbewerb über den Preis ist hier essenziell, da die meisten Bezahl-Apps auf den Spitzenplätzen nur 99 US-Cent kosten – anders als im Android Market. Dadurch kommt es zu Ungleichheiten: Bisweilen kostet das Spiel Monopoly im Android Market 4,99 Dollar, während es im App Store gerade für 99 Cent promotet wird.“

Shepherd fügt hinzu, dass In-App-Käufe in Apples Ökosystem ermutigt würden, „was für iOS-Entwickler einen diesbezüglichen Vorteil ergibt“. Das Fazit der Studie hätte aber auch lauten können, dass Entwickler im Android Market einen fairen Preis für ihre Apps verlangen können, während sie in Apples App Store immer wieder zu Schleuderpreisen gezwungen sind.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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