Nach gescheitertem Kauf von T-Mobile USA: AT&T-CEO schießt gegen FCC

AT&T-CEO Randall Stephenson hat bei einer Telefonkonferenz anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen seines Unternehmens die US-Telekommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) scharf kritisiert. Er warf ihr vor, durch die Art, wie sie reguliere und Geschäfte genehmige, über „Gewinner und Verlierer zu entscheiden“.

Zudem beklagte er unklare Regeln der Behörde. Für die von der FCC abgelehnte Übernahme von T-Mobile USA hätten andere Maßstäbe gegolten als für den Kauf von Mobilfunkfrequenzen durch Qualcomm. Letzteres hatte die Behörde genehmigt. „Unser größtes Problem ist, herauszufinden, was die Regeln sind“, sagte Stephenson. Es geht darum, zu verstehen, wie viel wir kaufen dürfen.“

Den US-Kongress forderte er auf, Gesetze zu erlassen, die der FCC vorschreiben, wie sie künftige Auktionen von Mobilfunkfrequenzen durchzuführen habe. Der Behörde müsse die Möglichkeit genommen werden, Bedingungen für die Zulassung von Bietern und die Verwendung des Spektrums aufzustellen. Das Repräsentantenhaus hat einen solchen Entwurf bereits vorgelegt, der jedoch von der FCC und Telekommunikationsfirmen abgelehnt wird.


Randall Stephenson (Bild: Stephen Shankland/CNET)

Stephenson zufolge leiden vor allem ländliche Gebiete unter der gescheiterten Übernahme von T-Mobile USA. Sein Unternahmen habe das zusätzliche Spektrum der Tochter der Deutschen Telekom für den Netzausbau in weiten Teilen der USA nutzen wollen. Ohne das Geschäft gebe es keinen wirtschaftlich machbaren Weg, um ländliche Gebiete mit Breitbandinternet zu versorgen. „Um ganz offen zu sein, wir haben derzeit keine mobile Breitbandlösung für das ländliche Amerika.“

Vor einigen Monaten war über die FCC versehentlich AT&Ts Planung für den Bau eines LTE-Netzes in ländlichen Gebieten an die Öffentlichkeit gelangt. Der Investitionsbedarf beträgt demnach 3,8 Milliarden Dollar.

Das Genehmigungsverfahren für den Kauf des Spektrums, das Verizon für 3,6 Milliarden Dollar von Kabelanbietern übernehmen wolle, werde er genau beobachten, so Stephenson weiter. „Hoffentlich erhalten wir einige Hinweise darauf, was das alles für uns bedeutet.“

ZDNet.de Redaktion

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