Rhapsody kauft auch europäische Napster-Tochter

Nach dem Kauf seines US-Konkurrenten Napster hat der Streaming-Dienst Rhapsody auch dessen europäische Tochter übernommen. Napster International ist in Deutschland und Großbritannien aktiv. Von der Akquisition, die auch Napsters Abonnenten in den beiden Ländern umfasst, verspricht sich Rhapsody-Präsident Jon Irwin „einen idealen Einstieg in den europäischen Markt“. Ein Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt.

Rhapsody wird alle Angestellten von Napster International übernehmen und in Deutschland sowie Großbritannien den Markennamen Napster aufgrund des größeren Bekanntheitsgrads fortführen. Die Konten der europäischen Napster-Nutzer will das Unternehmen im März auf seine Infrastruktur migrieren. Abonnenten sollen dadurch von neuen Funktionen und mehr Geschwindigkeit profitieren, während sie ihre Musikbibliotheken behalten. Für die kommenden Monate verspricht Rhapsody auch Verbesserungen beim Web-Client und den Mobilanwendungen, darunter optimierte Offline-Wiedergabe und Playlist-Verwaltung.

Nach eigenen Angaben ist Rhapsody der größte Streaming-Anbieter der USA, mit über einer Million Abonnenten und mehr als 14 Millionen Titeln aus fast 600 Genren. Napsters Katalog umfasste 15 Millionen Songs. In Europa wird Rhapsody unter anderem mit Spotify und dem kürzlich in Deutschland gestarteten Anbieter Rdio konkurrieren, die ebenfalls Monatsgebühren verlangen.

„Es ist der perfekte Zeitpunkt, unsere Grenzen zu erweitern – sowohl geografisch als auch technologisch“, sagte Irwin. „Die Verbrauchernachfrage nach Musik-Abonnements war noch nie größer und unsere Partner brennen darauf, Musik auf neuen, kreativen Wegen zu verbreiten. Es gibt in diesem Markt viele Möglichkeiten zu wachsen und ich glaube fest daran, dass 2012 unser bisher erfolgreichstes Jahr wird.“

Rhapsody war ursprünglich ein Joint-Venture von RealNetworks und Viacom gewesen, dem Mutterkonzern von MTV Networks. Mitte Februar 2010 gliederten sie den Musikdienst aus; RealNetworks gab seine Kontrollmehrheit auf. Auch Konkurrenten wie Spotify und MOG verlangen eine Monatsgebühr für ihre Streaming-Dienste.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago