Wikileaks gründet Social Network für Sympathisanten

Wikileaks hat eine Website gestartet, mit der sich seine Unterstützer besser organisieren können. „Friends of Wikileaks“, kurz FoWL, ist ein „unabhängiges Netzwerk von Bewohnern des Planeten Erde, die Wikileaks verteidigen und seine Ziele und Werte vertreten“, heißt es auf der Website.


Wikileaks will mit FoWL Kreise von Unterstützern weltweit verbinden (Screenshot: ZDNet).

Seit der Gründung von Wikileaks seien viele kleine Gruppen zu seiner Unterstützung entstanden – ohne globalen Zusammenhang. „FoWL wird diese Leute, Gruppen und Organisationen vernetzen, sodass sich Synergien ergeben und wir gemeinsam produktiv und effizient arbeiten können“, schreiben die Gründer in ihrem Manifest. Es sei dabei den Mitgliedern des Netzwerks überlassen, was sie in welcher Form unterstützen.

FoWL ist nach eigenen Angaben kein operativer Bestandteil von Wikileaks: Es ist weder in den Übermittelungsprozess von Dokumenten eingebunden, noch wird es sensible Informationen handhaben. Es soll als separates Netzwerk dienen, das „diejenigen in aller Form durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und ermutigt, die individuell oder als Gruppe die Werte und Ziele von Wikileaks teilen“.

Ende Oktober hatte Wikileaks aus Geldmangel vorerst alle Veröffentlichungen gestoppt. Auf einer eigens eingerichteten Spendenseite argumentierte die Organisation, Visa, MasterCard, PayPal, Western Union und die Bank of America hätten versucht, ihr den „Geldhahn“ zuzudrehen. Sie blockierten mehr als 95 Prozent des Spendenaufkommens für Wikileaks, was „mehreren zehn Millionen Dollar“ entspreche.

Anfang Dezember machte die Whistleblower-Site jedoch die sogenannten Spy Files publik: Informationen darüber, welche Länder und Firmen am Milliardengeschäft der Überwachungsindustrie beteiligt sind.

Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft indes weiter gegen seine Auslieferung an Schweden, wo ihm Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vorgeworfen werden. Er war Anfang November mit seiner Berufung vor dem Londoner High Court gescheitert. Dasselbe Gericht entschied einen Monat später, dass Assange den Obersten Gerichtshof anrufen darf. Hätte das Zivilgericht den Antrag abgelehnt, den Fall an den Supreme Court weiterzugeben, wäre der Australier innerhalb von zehn Tagen an Schweden ausgeliefert worden.

ZDNet.de Redaktion

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