Razr mit Android 2.3: das dünnste Smartphone der Welt

Kamera

Wenn es einen Haken am Razr gibt, dann ist es die 8-Megapixel-Kamera. Sie ist definitiv nicht auf einem Niveau mit dem, was Apple, Samsung oder HTC zu bieten haben. Wie üblich mangelt es an den Details, aber dazu kommen noch Farben, die sehr ausgewaschen wirken.

Noch dazu ist die Position der Linse nicht gerade glücklich gewählt. Sie sitzt ganz oben links auf der Rückseite des Handys und in direkter Nachbarschaft zur Foto-LED. Alle paar Aufnahmen ist entweder ein Teil der Linse mit einem Finger bedeckt oder das Licht des Blitzes wurde so von einem Finger reflektiert, dass die Aufnahme total überstrahlt wirkt. Aber das ist wohl der Preis, den man dafür zahlen muss, das flachste Smartphone der Welt zu haben.

Dafür gelingen Videos. Die Kamera nimmt Bewegtbilder in Full-HD-Auflösung auf – also 1080p. Natürlich kann man das Ergebnis nicht mit einem echten Camcorder vergleichen, aber schnelle Bewegungen werden erfreulich gut eingefangen, und es gibt keine Probleme mit sich ändernden Lichtverhältnissen.

Software

Apple hat bei der Vorstellung seines iPhone 4S vor allem Siri in den Vordergrund gerückt – den virtuellen Assistenten. Vermutlich wird die Motorola-Software längst nicht so viel Aufmerksamkeit erhaschen, hat sie aber eigentlich auch verdient.

So gibt es beispielsweise ein Programm namens MotoCast. Wer mehr Musik, Videos und Filme auf seinem Rechner liegen hat, als der begrenzte, 16 GByte große Speicher des Razr aufnehmen kann, braucht genau diese Software. Solange der Privat-PC läuft und mit dem Internet verbunden ist, kann der Nutzer online auf alle Inhalte zugreifen, die dort gespeichert sind. Die Installation auf dem PC erfolgt auf Wunsch bei der ersten USB-Verbindung mit dem Handy. In der Praxis klappt das erfreulich gut. Sogar über eine UMTS-Verbindung funktioniert das Abspielen von Videos, auch wenn die Qualität der Wiedergabe hier ein wenig unter der starken Kompression leidet.

Außerdem gibt es die sogenannten Smart Actions, die dem Nutzer dabei helfen können, die Akkulaufzeit signifikant zu verlängern. Er kann Schalter definieren, die entweder nach Ort oder nach Uhrzeit reagieren – und beispielsweise WLAN abschalten, sobald man die Wohnung verlässt, und Bluetooth für die Freisprecheinrichtung im Auto nur dann aktivieren, wenn man weder zu Hause noch im Büro ist. Dazu kommen Komfortmerkmale wie das automatische Regeln der Lautstärke oder das Anpassen des Hintergrundbilds. Die 30 Prozent Ersparnis, die Motorola mit den Smart Action maximal verspricht, mag etwas übertrieben sein, dennoch ist man aber froh über jede Stunde, die der Akku in der Praxis länger hält.

Nur einen Haken gibt es noch: Schade, dass das Razr bereits jetzt auf den Markt kommt. Denn wäre es nur ein paar Wochen später dran, könnte es vielleicht schon ab Werk das neue Android 4.0 bekommen. So müssen Käufer wohl auf ein Update warten – was aber immerhin schon angekündigt wurde.

Fazit

Das neue Razr hat abgesehen vom Namen mit dem alten eigentlich nichts gemeinsam. Und davon, dass sie beide zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung ein echter Hit waren – respektive sind. Natürlich ist die Bauform Geschmackssache, aber das neue Razr fällt ebenso auf wie sein Namensgeber – und allein das spricht schon eine gewisse Zielgruppe an. Abgesehen davon, dass die Kamera nicht gerade überdurchschnittlich gut ist, stimmt auch der Rest. Das neue Razr ist superflott, gut ausgestattet und verfügt über ein hervorragendes Display.

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ZDNet.de Redaktion

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