Wissenschaftler drucken OLED-Schaltkreise per Tintenstrahler

Forscher der University of California in Los Angeles haben erstmals mit einem Tintenstrahlverfahren Schaltkreise auf Basis von Kohlefaser-Nanoröhrchen gedruckt, die in Displays mit organischen Leuchtdioden (OLEDs) zum Einsatz kommen können. Das Projekt ist im Rahmen einer Ausgründung namens Aneeve Nanotechnologies entstanden, die das Verfahren zu kommerzialisieren versucht.

Den Forschern zufolge ist es das erste Mal, dass diese beiden Zukunftstechniken in einem Projekt vereint wurden: einerseits Drucken von Schaltkreisen und andererseits Nanoröhrchen. Die gedruckten Schaltkreise sind einen Pixel breit und versprechen den Wissenschaftlern zufolge große Vorteile gegenüber ähnlichen Drucken aus organischen Materialien. „Wir haben die Anwartschaft von Kohlefaser-Nanoröhrchen – neben amorphem Silizium und Metalloxid-Halbleitern – als Material für billige und skalierbare Display-Elektronik demonstriert“, sagt einer der Projektleiter, Kos Galatsis.

Ihr Druckverfahren mache teure Vakuum-Ausrüstung überdies unnötig, betonen die Forscher. Es eigne sich für skalierbare Herstellung und Druck im Roll-to-roll-Verfahren.

Durch die OLED-Beschichtung sind gleichzeitig die Nanoröhrchen-Transistoren gut geschützt. Sie ist ohnehin nötig, weil das organische Material in OLEDs sehr anfällig für Sauerstoff und Feuchtigkeit ist. Gedruckte Schaltkreise kommen auch in den Bereichen RFID, Sensoren und Akkus zum Einsatz. Eine Vielzahl von Materialien könnte sich für dieses Verfahren als brauchbar erweisen.

Details zur Technik von Aneeve finden sich in der Dezemberausgabe der Zeitschrift Nano Letters. Der Essay mit dem Titel „Fully Printed CNT for Display Paper“ (PDF) steht auch zum Download bereit.


Gedruckter Schaltkreis aus Nanoröhrchen (Diagramm: UCLA)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago