Netflix verliert über 800.000 Nutzer im dritten Quartal

Netflix hat seine Mitgliederzahlen für das dritte Quartal 2011 offengelegt. Demnach hat der Streaming-Dienst von Juli bis September in den USA rund 810.000 Nutzer verloren. In den sieben Quartalen zuvor hatte er jeweils mindestens eine Million Mitglieder gewonnen. Im zweiten Quartal 2011 waren es noch 24,6 Millionen Abonnenten gewesen, im dritten 23,8 Millionen. Insgesamt – inklusive Kanada und Lateinamerika – fielen die Nutzerzahlen von 25,6 auf 25,3 Millionen.

Die Netflix-Aktie rasselte nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel um 27 Prozent (32 Dollar) nach unten auf 86,84 Dollar. Noch Mitte Juli war das Papier knapp 300 Dollar wert gewesen. Seither hat es 71 Prozent verloren.

Im dritten Quartal erhöhte sich Netflix‘ Gewinn um 65 Prozent auf 62,5 Millionen Dollar oder 1,16 Dollar je Aktie. Analysten waren im Durchschnitt von 95 Cent pro Aktie ausgegangen. Der Umsatz stieg um 49 Prozent auf 821,8 Millionen Dollar und übertraf damit die Prognosen, die bei 812,8 Millionen Dollar gelegen hatten.

Für das laufende vierte Quartal rechnet Netflix mit einem Gewinn zwischen 19 und 37 Millionen Dollar oder 36 bis 70 Cent je Aktie. Die Einnahmen sollen bei rund 875 Millionen Dollar liegen.

Für 2012 sagt das Unternehmen jetzt Verluste voraus. Es will versuchen, mit neuen Inhalten in Großbritannien und Irland zu punkten. Eine weitere Expansion ist vorerst auf Eis gelegt. „Zu pausieren ist eine gute Sache, wenn man es vom Standpunkt eines Investors betrachtet“, zitiert Bloomberg Netflix-CEO Reed Hastings. „Wir werden pausieren und weltweit wieder profitabel werden.“

Im Juli hatte Neflix eine Preiserhöhung angekündigt: Seit 1. September zahlen Abonnenten entweder 8 Dollar für Streaming oder 8 Dollar für das Ausleihen von DVDs per Post; beides zusammen kostet jetzt 16 statt zuvor 10 Dollar. Mitte September gab Hastings bekannt, dass Netflix sein Streaming- und DVD-Geschäft trennen würde – ruderte jedoch nach drei Wochen wieder zurück.

Ende September musste Netflix den größten Kurssturz seit sieben Jahren verkraften: Seine Aktie hatte 57 Prozent eingebüßt und wurde mit rund 130 Dollar pro Stück gehandelt. Damals spekulierten Analysten, der Streaming-Anbieter werde als Übernahmeoption für Konkurrenten wie Amazon oder Google immer attraktiver.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

7 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago