SAP hat im Prozess um seine inzwischen geschlossene Tochter TomorrowNow der Zahlung einer Geldstrafe von 20 Millionen Dollar zugestimmt. Wie das Wall Street Journal berichtet, bekannte sich das Walldorfer Softwarehaus zuvor vor einem Bezirksgericht in Oakland (Kalifornien) in allen elf Anklagepunkten für schuldig.
„Wir glauben, dass das Ergebnis der Untersuchung fair ist“, zitiert das WSJ aus einer Pressemitteilung von SAP. „Wir freuen uns, einen angemessenen Abschluss für das Verfahren erreicht zu haben.“ Der Sprecher betonte, dass der Prozess damit abgeschlossen sei und es keine weiteren Anschuldigungen gegen SAP gebe.
Die Staatsanwaltschaft hatte ähnliche Vorwürfe gegen die frühere SAP-Tochter TomorrowNow erhoben wie Oracle in seiner Zivilklage. „Oracle hat vier Jahre damit verbracht, SAPs umfangreichen Diebstahl geistigen Eigentums aufzudecken“, sagte eine Oracle-Sprecherin dem WSJ. SAP habe sich schließlich zu seinen illegalen Taten bekannt und für schuldig erklärt.
SAP hatte TomorrowNow 2005 gekauft. Im März 2007 klagte Oracle gegen die beiden Firmen. Es bezichtigte sie, Software illegal kopiert und gespeichert zu haben. Im Juni weitete Oracle die Klage aus und warf SAP zusätzlich Vertragsbruch und Copyright-Verletzungen vor.
2010 übernahm SAP öffentlich die Verantwortung für die von TomorrowNow begangenen Urheberrechtsverletzungen. Seitdem stritten die Parteien in dem Zivilprozess über die Höhe der zu zahlenden Entschädigung. Die reduzierte eine US-Richterin Anfang September auf 272 Millionen Dollar, nachdem ein Geschworenengericht Oracle im November 2010 1,3 Milliarden Dollar zugesprochen hatte. Sollte sich Oracle nicht mit dem Betrag begnügen, muss das Verfahren neu aufgerollt werden.
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