Großbritannien klagt vier mutmaßliche Anonymous-Mitglieder an

Die britische Justiz hat Anklage gegen vier weitere mutmaßliche Mitglieder der Hackergruppe Anonymous erhoben. Dabei handelt es sich um den 22-jährigen Christopher Weatherhead, Ashley Rhodes (26), Peter Gibson (22) und einen 17-Jährigen. Ihnen wird Verschwörung zur Organisation von Denial-of-Service-Angriffen vorgeworfen. Ihr Opfer waren Anwaltskanzleien und Organisationen, die schärfere Urheberrechtsgesetze befürworten.

Zu den Angriffen sollen sich die vier Männer per Internet Relay Chat (IRC) verabredet haben. Die Attacken wurden mit einem frei erhältlichen Tool namens „Low Orbit Ion Cannon“ (Loic) ausgeführt. Laut Staatsanwaltschaft sendet Loic zahlreiche Anfragen an Webserver, um diese zum Absturz zu bringen.

2010 hatte Anonymous zur „Operation Payback“ aufgerufen. Sie war eine Vergeltung für die Lobbyarbeit mehrerer Organisationen, die zur Einführung höherer Strafen für Urheberrechtsverletzungen durch Filesharing geführt hatten. Ein Ziel war die britische Anwaltskanzlei ACS:Law. Nach Informationen von ZDNet wird den vier Beklagten die Attacke auf ACS:Law jedoch nicht zur Last gelegt.

Nach Angaben des Staatsanwalts Russel Tyner verwendeten die vier Männer für ihre Hacking-Aktivitäten Spitznamen. Weatherhead war als „Nerdo“ bekannt, Rhodes als „Nikonelite“ und Gibson als „Peter“. Die Staatsanwaltschaft machte weder den Spitznamen noch den Klarnamen des minderjährigen Angeklagten öffentlich.

Die vier Männer sind nun unter Auflagen auf freiem Fuß. Ihnen ist untersagt, ihre Online-Synonyme oder IRC zu nutzen. Einen Antrag der Staatsanwaltschaft, jegliche Online-Kommunikation in Echtzeit zu untersagen, wies die zuständige Richterin Caroline Tubbs ab. Die Verteidigung hatte zuvor argumentiert, dass ein solches Verbot unverhältnismäßig sei.

ZDNet.de Redaktion

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