PC-Markt Westeuropa: Verkäufe brechen nochmals um 19 Prozent ein

Die PC-Hersteller haben im zweiten Quartal 2011 in Westeuropa 12,65 Millionen Einheiten abgesetzt. Laut Gartner entspricht dies einem Rückgang um 18,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Schon im ersten Quartal 2011 waren die Verkaufszahlen um 17,8 Prozent eingebrochen; das war das erste Minus seit dem zweiten Quartal 2009.

„Der PC-Markt in Westeuropa leidet unter einer geringen Nachfrage sowohl im professionellen als auch im Comsumer-Bereich“, sagt Meike Escherich, führende Analystin bei Gartner. Ein weiterer Grund für das schlechte Ergebnis seien überschüssige Lagerbestände, die sich 2010 angesammelt hätten.

Den Markt für Mobilcomputer traf es mit einem Rückgang um 20,4 Prozent besonders hart. Die Verkäufe von Mini-Notebooks schrumpften sogar um 53 Prozent. Der Absatz von Desktop-PCs ging im Jahresvergleich um 15,4 Prozent zurück.

„Der erhoffte Aufschwung im Unternehmenssegment im Zuge der Migration auf Windows 7 wurde durch die schlechten Wirtschaftsaussichten gedämpft“, erklärt Escherich. „Die PC-Verkäufe in diesem Bereich haben sich im zweiten Quartal um 9 Prozent verringert. Das stärkste Minus hat aber erneut das Privatkundensegment mit einem Rückgang um 27 Prozent verzeichnet.“

Acer hat seine Spitzenposition in Westeuropa im zweiten Quartal an Hewlett-Packard verloren. Insgesamt setzte das Unternehmen 2,046 Millionen Einheiten ab (minus 44,6 Prozent) und erreichte damit einen Marktanteil von 16,2 Prozent. Auch HP und Dell mussten mit minus 6,1 Prozent respektive minus 12,7 Prozent deutliche Einbußen hinnehmen. Sie kamen mit 3,171 Millionen beziehungsweise 1,371 Millionen verkauften Rechnern auf 25,1 und 10,8 Prozent Marktanteil. Asus machte vor allem die sinkende Nachfrage nach Netbooks zu schaffen (minus 22,9 Prozent). Es folgt mit 1,021 Millionen abgesetzten Einheiten und 8,1 Prozent Marktanteil auf Rang vier. Als einziger Hersteller unter den ersten Fünf in Westeuropa konnte Apple seinen Marktanteil steigern (plus 0,5 Prozent). Insgesamt verkaufte es 879.000 Rechner und sicherte sich damit 7 Prozent des Marktes.

In Deutschland schrumpften die PC-Verkäufe gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13,3 Prozent auf 2,43 Millionen. Es ist der zweite zweistellige Rückgang in Folge. Der Notebook-Absatz sank im zweiten Quartal 2011 um 14 Prozent, die Desktop-Verkäufe um 12 Prozent. Die Zahl der ausgelieferten Netbooks fiel sogar um 43 Prozent.

Hierzulande führt HP die Liste der fünf erfolgreichsten PC-Hersteller weiterhin an: mit einem Marktanteil von 18,3 Prozent und 445.000 verkauften Einheiten. Mit einem Plus von 33,8 Prozent verzeichnete es als einziger Hersteller unter den Top 5 einen Zuwachs. Auch hier musste Acer mit minus 43,1 Prozent den größten Rückgang hinnehmen. Dennoch verteidigte es mit 12,1 Prozent Marktanteil den zweiten Platz vor Dell (9,2 Prozent Anteil; minus 12,9 Prozent), Medion (9 Prozent Anteil; minus 4,3 Prozent) und Asus (8,3 Prozent Anteil; minus 20,9 Prozent).

Gartners Zahlen für den westeuropäischen PC-Markt stimmen tendenziell mit denen von IDC überein. Letzteres hatte bei den Verkaufszahlen für das zweite Quartal einen Rückgang um 20,9 Prozent auf 22,09 Millionen ermittelt.

ZDNet.de Redaktion

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