RIM entlässt 2000 Mitarbeiter


RIM hat im ersten Fiskalquartal 2011 500.000 Playbooks und 13,2 Millionen Blackberrys verkauft (Bild: News.com).

Research In Motion (RIM) hat angekündigt, dass es demnächst 2000 Mitarbeiter, was etwa 11 Prozent der Belegschaft entspricht, entlassen wird. Es handle sich ein „Kosten-Optimierungsprogramm“. Sein Ziel sei es „Redundanzen zu eliminieren und Ressourcen neu zuzuordnen, damit wir uns auf Bereiche konzentrieren können, die die größten Wachstumsmöglichkeiten aufweisen und zu RIMs strategischen Zielen passen“. Das Unternehmen mit Sitz in Waterloo im kanadischen Bundesstaat Ontario spricht diese Woche mit betroffenen Angestellten in Nordamerika. Mitarbeiter in anderen Ländern wolle man „zu einem späteren Zeitpunkt“ benachrichtigen. Abfindungen und Hilfen für die Arbeitsplatzsuche sind vorgesehen.

Schon letzten Monat hatte RIM mitgeteilt, es werde im laufenden Geschäftsquartal (bis Ende August) zu Entlassungen kommen. Finanzielle Auswirkungen erwartet der Blackberry-Hersteller, der sich immer mehr Druck durch Apple und Android-Systeme ausgesetzt sieht, nicht vor dem Folgequartal. In einer Erklärung zu den Entlassungen liefert RIM die Begründung, es handle sich um einen „klugen und notwendigen Schritt für den langfristigen Erfolg des Unternehmens“. Man sei schließlich eine Zeitlang „schnell gewachsen“, wodurch sich die Mitarbeiterzahl binnen fünf Jahren fast vervierfacht habe. Nach der nun bekannt gewordenen Entlassungswelle verfügt das Unternehmen noch über 17.000 Mitarbeiter.

Im ersten Geschäftsquartal 2012 (bis 28. Mai) schrumpfte der Nettogewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 10 Prozent auf 695 Millionen Dollar (490 Millionen Euro). Die operativen Kosten stiegen hingegen um 45 Prozent auf 1,26 Milliarden Dollar (890 Millionen Euro). Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorquartal nahm RIM jedoch 12 Prozent weniger ein. Es setzte 13,2 Millionen Blackberrys und rund 500.000 Playbook-Tablets ab. Zum Vergleich: Apple hat in seinem letzten Quartalsbericht 9,25 Millionen verkaufte iPads gemeldet.

Einige Investoren hatten scheinbar schon vergangenen Monat das Vertrauen in die Geschäftsführung von RIM verloren. Sie schlugen eine Diskussion auf dem diesjährigen Aktionärstreffen zu der Frage vor, ob die aktuelle Struktur mit zwei CEOs beibehalten werden soll, zogen den Antrag aber in letzter Minute zurück. Eine Änderung im Topmanagement hat RIM dennoch vollzogen. Wie es ebenfalls heute mitteilt, kehrt Chief Operating Officer Don Morrison nicht ins Unternehmen zurück. Er ist derzeit krank gemeldet. Seine Zuständigkeiten übernehmen der für Operations zuständige COO Jim Rowan und sein für Produkte sowie Sales zuständiger Kollege Thorsten Heinrichs.

ZDNet.de Redaktion

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