Facebook verbannt Werbung für Google+

Facebook duldet auf seiner Website offenbar keine Werbung für Googles Social-Networking-Projekt Google+. Es hat eine Anzeige von Web-App-Entwickler Michael Lee Johnson entfernt, der auf Facebook um Google+-Freunde geworben hatte. TechCrunch hat den Vorfall als erstes entdeckt.

Johnson zufolge wurde nicht nur die eine Kampagne eingestellt, sondern gleich sein ganzes Facebook-Konto gesperrt. Auf Google+ zitiert er Facebooks Begründung: „Generell blockieren wir einen Account, wenn zu viele Anzeigen des Nutzers gegen unsere AGB oder Werberegeln verstoßen. Unglücklicherweise können wir Ihnen die Verstöße nicht nennen, die für missbräuchlich erachtet worden sind.“

Die fragliche Kampagne warb lediglich dafür, sich mit Johnson auf Google+ zu verbinden: „Wenn du das Glück hast, ein Google+-Konto zu besitzen, füge Michael Lee Johnson hinzu, Internet Geek, App-Entwickler und technischer Virtuose.“ Unklar ist, gegen welche Klausel der AGB Johnson damit verstoßen haben soll. Vermutlich machte Facebook einfach von Punkt 6a seiner Werberichtlinien Gebrauch: „Wir können Werbeanzeigen jederzeit und aus jeglichen Gründen ablehnen, zum Beispiel wenn sie unserer Ansicht nach für konkurrierende Produkte oder Dienstleistungen werben beziehungsweise unser Geschäft oder unsere Beziehung zu unseren Nutzern beeinträchtigen.“

Facebooks Angst vor Google+ scheint immer größer zu werden. Das Social Network hat seit dem Start des Konkurrenten Ende Juni schon zwei Werkzeuge blockiert, die das Einladen von Freunden zu Google+ vereinfachen: Mohamed Mansours Friend Exporter und Open Data von Open-Xchange.

Letzteres greift nicht per eigens für solche Zwecke abgesteller API auf eine Website zu, sondern kopiert lediglich die auf einer Seite hinterlegten Rohdaten. „Hier kommt der Witz: Das Tool, das wir entwickelt haben, extrahiert nur den Vor- und Nachnamen über Facebooks Standard-API“, schrieb Open-Xchange-CEO Rafael Laguna in einem Blogeintrag. „Das sind dieselben Daten, die Facebook über sein eigenes Export-Tool in ‚friends.html‘ bereitstellt.“

ZDNet.de Redaktion

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