Simfy hat beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen Apple eingelegt. Das deutsche Musikportal wirft Apple vor, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen.
Ausgangspunkt für die Beschwerde ist dem Unternehmen zufolge eine Verzögerung bei der Genehmigung von Simfys iPad-App. Ohne Angabe von Gründen befinde sich diese seit über drei Monaten im Approval-Prozess für die Zulassung zum App Store.
„Wir haben in Apple immer einen wichtigen Partner gesehen. Es kann aber nicht sein, dass es dermaßen marktregulierend agieren kann“, sagte Gerrit Schumann, Vorstandsvorsitzender von Simfy. Der App Store sei ein wichtiger Marktplatz, um Kunden zu erreichen.
„Die Simfy-Nutzer beschweren sich mittlerweile zu Recht über die fehlende App für das iPad.“ Es sei enttäuschend und unverständlich, über Monate hinweg anscheinend gezielt blockiert zu werden. Neu sind die Vorwürfe nicht: Des Öfteren beklagen Software-Hersteller, dass Apple ihre Anwendungen bewusst blockiere. Vornehmlich handelt es sich dabei um Konkurrenzprodukte zu seinen eigenen.
Das würde auch auf den Musik-Streaming-Dienst Simfy zutreffen. Schließlich hat Apple gestern seinen lang erwarteten Synchronisierungsdienst iCloud vorgestellt, für den es unter anderem Lizenzverträge mit US-Plattenlabels geschlossen hat.
Simfy war im Mai 2010 gestartet. Mitte Oktober wurde der Konkurrent Steereo eingegliedert. Nach Angaben des Unternehmens können Simfy-Nutzer auf rund acht Millionen Musiktitel per Stream zugreifen, sie anhören und Playlists zusammenstellen. Finanziert wird das Angebot über Werbung sowie eine kostenpflichtige Musikflatrate – nach dem Vorbild des europäischen Marktführers Spotify.
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