Bericht: Wikileaks zwingt Mitarbeiter mit Knebelverträgen zu Stillschweigen

Ein ehemaliger Wikileaks-Aktivist hat den Betreibern der Enthüllungsplattform vorgeworfen, ihre Mitarbeiter mit Knebelverträgen daran zu hindern, Interna auszuplaudern. Halten sie sich nicht daran, drohen Strafen in Höhe von 12 Millionen Pfund (13,7 Millionen Euro), wie die britische Wochenzeitung New Statesman berichtet.

Die Zeitung hat ein solches „Confidentiality Agreement“ zugespielt bekommen und ins Web gestellt (PDF). Darin heißt es unter anderem, die besagte Millionenstrafe komme auf Basis einer „typischen Marktbewertung“ der Dokumente zustande, die Wikileaks veröffentliche. Ebenfalls unter die Verschwiegenheitsklausel fallen demnach „sämtliche berichtenswerten Informationen, die die Arbeit von Wikileaks betreffen“.

Paragraph E der Vereinbarung sieht Gründe vor, weshalb Wikileaks klagen kann: Etwa wegen „Verlusts der Möglichkeit, die Informationen an weitere Nachrichtenmedien und Verlage zu verkaufen“ oder wegen „Verlusts des Werts der Information“. Als Unterzeichner seitens Wikileaks steht Gründer Julian Assange im Vordruck.

Auch die Vereinbarung selbst ist freilich „vertraulich und verbleibt im Besitz von Wikileaks“. Dem New Statesman zugespielt hat sie nach eigenen Angaben der Guardian– Journalist James Ball. Er habe sich in seiner Zeit bei Wikileaks standhaft geweigert, das Dokument zu unterschreiben.

Julian Assange, der nach wie vor in Großbritannien unter Hausarrest steht, hat indes den australischen Friedenspreis erhalten – für „außergewöhnlichen Mut im Kampf für Menschenrechte“. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist es erst das vierte Mal in der 14-jährigen Geschichte des Preises, dass die Sydney Peace Foundation eine goldene Auszeichnung vergeben hat. Die drei anderen Goldmedaillengewinner sind Nelson Mandela, der japanische Schrifsteller und Philosoph Daisaku Ikeda und der Dalai Lama.

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt Wikileaks mit Umfrageergebnis

Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.

ZDNet.de Redaktion

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