Angetestet: Android-Tablet Asus Eee Pad Transformer

Tablets sind Verkaufsschlager? Das gilt wohl nur für Apples iPad. Die gesammelte Konkurrenz muss sich da schon etwas einfallen lassen, um auf nennenswerte Zahlen zu kommen. Die einfachste Schraube, an der man als Hersteller drehen kann, ist natürlich der Preis – wobei man aufpassen muss, dass das Gerät danach nicht zu billig wirkt. Und die andere Schraube sind außergewöhnliche Funktionen oder ein einzigartiges Design.


Das Transformer gehört zu den günstigsten Touch-Rechnern mit der Tablet-Version Honeycomb von Googles Smartphone-Betriebssystem.

Beim Eee Pad Transformer haben die Asus-Entwickler ganz offensichtlich die richtigen Schrauben entdeckt – und sie auf das richtige Niveau gestellt. Zumindest wirkt das auf Anhieb so. Ob das auch im Detail stimmt, hat ZDNet in den USA mit einem Seriengerät überprüft. Dort wechselt die Hardware ab sofort für 400 Dollar den Besitzer – in der WLAN-Version, wohlgemerkt. In Deutschland soll das Android-Tablet mit Netbook-Allüren im zweiten Quartal zu haben sein. Ein genaues Datum nennt der Hersteller ebensowenig wie einen Preis.

Design

Noch bevor das Transformer zum ersten Mal eingeschaltet wird, bleibt man an den breiten Rändern auf der linken und rechten Seite hängen. Stattliche 2,8 Zentimeter, tote Fläche ohne Display. Nicht gerade attraktiv und extrem viel: Das Motorola Xoom beispielsweise wirkt mit seinem 1,3-Zentimeter-Rahmen deutlich schlanker. Damit ist das Gerät auch insgesamt vergleichsweise groß. Das kann man mögen, da es mehr Griff-Fläche bietet. Man kann es aber auch schlicht hässlich finden.

Das ist sicherlich Geschmackssache. Fakt ist aber, dass nicht nur das Gehäuse, sondern auch das Display mit einer Diagonalen von 10,1 Zoll ordentlich groß ist. Dabei hat es eine Auflösung von 1280 mal 800 Pixeln. Das ist etwas mehr als das iPad darstellt – hier sind es 1024 mal 768 Pixel bei einer Diagonalen von 9,7 Zoll.

Wie bei den anderen Android-Tablets fühlt man sich auch beim Transformer im Querformat am wohlsten – im Gegensatz zum iPad, das sich ja wie ein großes iPhone am besten im Hochformat präsentiert. Leider sind die Ecken und Kanten des Asus-Androiden nicht abgerundet, wodurch es sich beim Halten in der Hand etwas unangenehm anfühlt.

Das Tablet ist ordentlich verarbeitet und wirkt in der Hand weitgehend solide. Der Eindruck wird nur hier und da etwas getrübt. Wenn man von den scharfen Kanten einmal absieht, fällt noch auf, dass die Rückseite vergleichsweise weit nachgibt, wenn man sie mit dem Finger etwas eindrückt. Beim Alu-Gehäuse des iPad gibt es das nicht, und auch die Android-Konkurrenten von LG oder Motorola hinterlassen einen solideren Eindruck. Die Rückseite des Transformer ist übrigens texturiert und fühlt sich fast ein bisschen an wie Schlangenhaut. Damit bietet es einen ausreichenden Halt – selbst bei schwitzigen Fingern.

Die Lautsprecher hat der Hersteller links und rechts untergebracht. Außerdem gibt es zwei Kameras, eine mit einer Auflösung von 1,2 Megapixeln auf der Vorderseite und eine 5-Megapixel-Digicam auf der Rückseite. Beide haben ihre Position oben in der Mitte gefunden – wenn man das Gerät im Querformat vor sich hält.


Mit Tastatur-Dock sieht das Asus Eee Pad Transformer aus wie ein Netbook.

Auf der rechten Seite befindet sich der microSD-Speicherkartenslot, ein Mini-HDMI-Port zum Anschluss von HD-Fernsehern, Beamern oder Monitoren, das integrierte Mikrofon sowie die Klinkenbuchse zum Anschluss von Standardkopfhörern. Auf der linken Seite hat der obligatorische Wippschalter zur Regelung der Lautstärke seinen Platz gefunden, außerdem sitzt hier der Ein-Aus-Lock-Taster. Unten gibt es einen proprietären, 40-poligen Dock-Connector, über den der Akku nachgeladen, die Verbindung zum Keyboard-Dock hergestellt und die Dateiübertragung via USB ermöglicht wird. Einen „normalen“ USB-Anschluss gibt es aber nicht.

Wer die optional erhältliche Tastatur ansteckt, beziehungsweise das Tablet in die Tastatur eindockt, bekommt das, was man als „Honeycomb-Netbook“ bezeichnen könnte. Denn so wie ein Netbook lässt sich das Tablet dann auf- und zuklappen, auf den Tisch stellen und bedienen. Die Lösung ist wirklich hervorragend. Neben den üblichen Tasten eines Netbook-Keyboards gibt es hier sogar ein Touchpad als Mausersatz sowie zwei USB-Ports, einen „normalen“ SD-Speicherkartenleser und einen eigenen Akku.

Die Tasten fühlen sich gut an, haben einen ordentlichen Druckpunkt und liegen weit genug auseinander, um ein flottes Tippen ohne Verrenkungen und Gelenkschmerzen zu ermöglichen – sogar mit großen Händen und kräftigeren Fingern. Das Touchpad ist Multitouch-fähig und erlaubt beispielsweise das Scrollen von Webseiten mit zwei Fingern. Apple-Nutzer kennen das von ihren MacBooks. Und wenn man sich daran gewöhnt hat, möchte man es nicht mehr missen. In den USA kostet das Dock übrigens 150 US-Dollar. Für Deutschland nennt der Hersteller bis dato noch keine Preise.

Nicht ganz so einfach funktioniert das Eindocken des Tablets in die Tastatur. Es gibt keine Markierungen, Führungsschienen oder ähnliche Hilfen, die beim Arrangieren der zwei High-Tech-Komponenten unterstützen. Stattdessen schiebt man das Tablet mit leichtem Kraftaufwand über das Dock, in der Hoffnung, dass es irgendwann Klick macht. Und damit es wirklich sicher einrastet, ist dann noch einmal ein kräftiges Nachdrücken erforderlich.

Zur übrigen Ausstattung des Transformer gehört Bluetooth 2.1 mit Unterstützung von Stereo-Audio (A2DP). Die WLAN-Schnittstelle funkt nach dem aktuellen N-Standard, UMTS und HSPA für den Internet-Zugang via Handy-Netz gibt es optional – allerdings nicht zum Nachrüsten, sondern wie beim iPad als gesondertes Modell. Die Mobilfunkausführung wird wohl noch etwas später auf den Markt kommen. Es ist damit im frühem Sommer zu rechnen. Zur weiteren Ausstattung zählen die üblichen Sensoren für Neigung oder Umgebungshelligkeit sowie ein 1 GHz schneller Tegra-2-Dual-Core-Prozessor von Nvidia und 16 GByte interner Speicher.

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ZDNet.de Redaktion

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