Sony baut PlayStation Network nach Hacker-Angriff neu auf

Sony hat einen Hacker-Angriff für den Ausfall des PlayStation Network (PSN) verantwortlich gemacht. Sowohl das PSN als auch der Streaming-Dienst Qriocity sind seit 20. April offline.

Zunächst hatte es nur geheißen, man durchlaufe „einen äußerst zeitintensiven Prozess“ und arbeite hart daran, die Dienste wieder verfügbar zu machen. Später bestätigte Patrick Seybold, Senior Director für Corporate Communications und Social Media, dass es sich um einen externen Angriff handle.

„Um zu überprüfen, ob unsere Netzwerkdienste wieder glatt und sicher laufen, haben wir das PlayStation Network und Qriocity abgedreht“, schreibt Seybold. Man habe sich dazu entschlossen, das System neu aufzubauen. „Obwohl diese Aufgabe zeitaufwändig ist, haben wir entschieden, dass es das wert ist.“ Einen Zeitrahmen nannte Seybold nicht; auch am Montag hieß es nur, es werde noch dauern.

Hartware.net spekuliert, dass Probleme mit Jailbreaks und illegal kopierten Spielen hinter den Ausfällen stecken. Angeblich sollen Nutzer mit gefälschten Kreditkarten Dutzende Spiele heruntergeladen haben.

Die Hackergruppe Anonymous hat indes jede Schuld von sich gewiesen. „Ausnahmsweise waren wir es nicht. Sony ist unfähig“, heißt es in einem Blogeintrag des Kollektivs. Weil die Organisation dezentral strukturiert sei, könne man nicht ausschließen, dass einzelne Mitglieder auf eigene Faust gehandelt hätten. „Eine plausiblere Erklärung ist, dass Sony aus unserem vorherigen Groll gegen das Unternehmeneinen Vorteil zieht, um Nutzer davon abzulenken, dass die Ausfälle auf ein internes Serverproblem zurückzuführen sind.“

Viele vermuteten Anonymous hinter den Angriffen, das Sony Anfang April in einem offenen Brief mit Angriffen gedroht hatte. Grund dafür war Sonys Klage gegen den PlayStation-3-Hacker George Hotz, besser bekannt als Geohot.

Wenige Tage später waren mehrere Sony-Websites zeitweise offline, aber bald wieder erreichbar. In einer Stellungnahme des Unternehmens hieß es, auch die „Möglichkeit einer zielgerichteten Aktion Dritter“ werde geprüft.


Anonymous hat in seinem Blog jede Schuld von sich gewiesen (Screenshot: ZDNet).

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ZDNet.de Redaktion

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