Schmidt: Google wollte Android auf Nokia-Smartphones bringen

Der scheidende Google-CEO Eric Schmidt hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona seine Enttäuschung darüber ausgedrückt, dass Nokia statt Android Microsofts Windows Phone 7 als primäres Betriebssystem für seine Smartphones ausgewählt hat. „Wir glauben, dass Android eine gute Wahl für Nokia gewesen wäre, und wir bedauern, dass sie sich anders entschieden haben“, sagte Schmidt. „Wir haben es jedenfalls versucht.“

Mary McDowell, Chefin von Nokias Handysparte, hatte kürzlich gegenüber Bloomberg eingeräumt, dass man über drei mögliche Szenarien nachgedacht habe: die Fortführung des bisherigen Symbian-Strategie, die Kooperation mit Microsoft oder eine Zusammenarbeit mit Goolge. Analysten zufolge waren die Gespräche zwischen den Finnen und dem Android-Entwickler jedoch schnell beendet.

Nokia-CEO Stephen Elop begründete die Entscheidung gegen Android damit, dass Google durch sein Mobilbetriebssystem zu viel Macht in der Wertschöpfungskette erlangt hat. Für seinen Kurswechsel erhält Nokia Elop zufolge eine Summe „im Milliardenbereich“ von Microsoft.

Dennoch wehren sich einige Aktionäre des Handyherstellers gegen die Partnerschaft mit Microsoft. Auf der nächsten Hauptversammlung am 3. Mai wollen sie die neue Unternehmensstrategie anfechten. Zudem fordern sie den Rücktritt von Elop und anderen Vorstandsmitgliedern.

In seiner Rede auf dem MWC stellte Google-Chef Schmidt auch klar, dass nicht Facebook, sondern Microsoft Googles Hauptrivale ist. Mitglieder des Sozialen Netzwerks „nutzen Google öfter“ und es gebe keine Hinweise darauf, dass Facebooks Werbeplattform Googles eigene negativ beeinflusse. Microsoft sei mit der Suchemaschine Bing und seinem Anzeigengeschäft eine stärkere Konkurrenz.

HIGHLIGHT

Microsoft-Partnerschaft: Nokia geht eine riskante Wette ein

Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.

ZDNet.de Redaktion

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