Intel lässt für 100 Millionen Dollar an US-Unis forschen

Intel Labs will in den kommenden fünf Jahren 100 Millionen Dollar (73 Millionen Euro) in Forschungsprojekte an amerikanischen Universitäten investieren. Dafür sollen an acht Unis sogenannte Intel Science und Technology Center (ISTC) entstehen, in denen sich Forscher auf Projekte aus Bereichen wie Visual Computing, Mobility, Sicherheit und Embedded Solutions konzentrieren sollen.

Unter dem neuen Investitionsmodell erhalten US-Forscher bis zu fünfmal mehr Forschungsmittel von Intel Labs als bisher. Laut Justin Rattner, Chief Technology Officer von Intel, haben Universitäten aufgrund der Wirtschaftskrise Probleme bei der Beschaffung von Forschungsgeldern. „Universitäten hat es hart getroffen. Ziel ist es, ihnen dabei zu helfen, die Rezession hinter sich zu lassen und am Aufschwung teilzuhaben.“

An der Stanford University soll ein Forschungszentrum für Visual Computing für Verbraucher und Unternehmen entstehen. Die Stanford-Forscher werden mit sieben weiteren Unis zusammenarbeiten, darunter Harvard, Princeton und die University of Washington. „Das ist ein aufregendes neues Modell, das einen großen Einfluss auf die Zukunft des Computing haben wird“, sagt Pat Hanrahan, leitender akademischer Forscher des ISTC für Visual Computing. Intel zufolge wird sich jedes ISTC auf ein Forschungsgebiet konzentrieren.

Um neue Technologien schneller zur Marktreife zu bringen, will Intel die Zentren mit jeweils vier eigenen Forschern unterstützen. „Nur einen Scheck ausschreiben und gelegentlich mal vorbeischauen“, um die Fortschritte zu prüfen, sei nicht ausreichend, so Rattner.

Intels neue Sandy-Bridge-CPUs sieht Rattner als Schlüsseltechnologie an. „Die Verwendung der zweiten Generation der Core-Prozessoren (Sandy Bridge) ist aufgrund des integrierten Grafikkerns besonders attraktiv“, schreibt Rattner auf Nachfrage von ZDNet in einer E-Mail. Als mögliches Forschungsgebiet nannte er den Einsatz von Parallel Computing für visuelle Applikationen.

Bei einer Telefonkonferenz ging Rattner zudem auf ein für Intel besonders wichtiges Projekt ein. Dabei handelt es sich um eine auf Kameras basierende visuelle Technologie, die es Nutzern ermöglichen soll, mit ihrem Smartphone oder Tablet in einem virtuellen Shop zum Beispiel Bekleidung anzuprobieren.


Die 100 Millionen Dollar gehen in den kommenden fünf Jahren an acht US-Universitäten (Bild: Intel).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago