Die chinesische Regierung will „illegale“ Internet-Telefoniedienste einschränken und eventuell vom Netz nehmen. Illegal sind nach einer neuen Regelung alle VoIP-Dienste, die das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) nicht lizenziert hat – alle außer die von China Telecom und China Unicom. Dies schreibt die Agentur AFP unter Berufung auf die chinesische Beijing Morning Post.
Dem Bericht zufolge haben China Telecom und China Unicom Lizenzen erworben, um in vier chinesischen Städten Testversuche mit VoIP durchzuführen. Die Regierung erwägt laut Xi Guohua, Vizepräsident im MIIT, diese Tests auszuweiten.
Allerdings sagte Xi auch, Kommunikation von PC zu PC bleibe für alle Dienstleister im Land offen. Unklar ist, inwieweit ein Peer-to-Peer-Netzwerk wie Skype eine Lizenz benötigt oder unter PC-Verbindungen fällt. Auch ein Zeitpunkt für die Durchsetzung der Einschränkung wurde nicht genannt.
Ken Kaili, der an der Universität Peking Telekommunikation lehrt, sagte der AFP, man versuche, „die Interessen der staatlichen Monopole zu schützen“. Internet-Telefonie habe die Gewinne der Telefongesellschaften aus internationalen Telefonaten geschmälert. Die Regierung könnte seiner Meinung nach durchaus versuchen, VoIP-Dienste wie Skype zu blockieren, die Verschlüsselung verwenden und daher schwer zu überwachen sind.
Ein Skype-Sprecher wollte gegenüber ZDNet Asia nicht konkret auf die Entwicklung in China eingehen. Nutzer im Land könnten derzeit über TOM Online auf Skype zugreifen, einen Mehrheitseigentümer in einem Joint Venture, mit dem Skype auf dem chinesischen Markt vertreten ist. TOM Online ist der Internet-Ableger der TOM Group, eines laut seiner Website führenden chinesischen Medienunternehmens.
Dem Skype-Sprecher zufolge bietet TOM Online Skype-Clients für Windows und Mac, aber auch Symbian und Windows Mobile an. Global habe man zu jeder Zeit etwa 25 Millionen eingeloggte Nutzer. Wie viele davon in China sitzen, wollte er nicht sagen.
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