iPhone-Apps: Apple wegen Weitergabe von Nutzerdaten verklagt


Cydia-Tool UDIDFaker, Quelle: cydia.xsellize.com (Screenshot: zdnet.de)

Einem Bezirksgericht in Kalifornien liegt eine neue Klage gegen Apple vor. Darin heißt es, das Unternehmen versehe iPads und iPhones mit einer eindeutigen ID, die es Anzeigennetzen erlaube, heruntergeladene Anwendungen zu überwachen und auch zu ermitteln, wie oft und über welchen Zeitraum sie genutzt werden. Dies berichtet Businessweek.

„Manche Apps verkaufen auch Zusatzinformationen an Anzeigennetzwerke, darunter den Standort des Anwenders, sein Alter, Geschlecht, Einkommen, rassische Abstammung, sexuelle Ausrichtung und politische Ansichten“, heißt es darin. Der Unique Device Identifier, kurz UDID, der in jedem Model stecke, könne nicht abgeblockt werden.

Apple behaupte, es prüfe alle Anwendungen im App Store selbst, um zu verhindern, dass sie Daten ohne Kundenzustimmung übertrügen, steht ebenfalls in der Anklageschrift. Das funktioniere aber unzureichend. Damit verstoße Apple gegen Bundesgesetze zu Betrug mithilfe von Computern und gegen Datenschutzgesetze.

Die Klage ist am 23. Dezember eingegangen. Der Kläger, Jonathan Lalo aus dem Großraum Los Angeles, ersucht um Zulassung als Sammelklage. Jeder Apple-Kunde, der zwischen dem 1. Dezember 2008 und vergangener Woche eine App bei Apple heruntergeladen hat, soll sich anschließen können.

Die UDID ist eine 40-stellige Kombination aus Buchstaben und Zahlen, die man in iTunes finden kann. Jeder iPhone-Anwender, der einmal an einem Betatest teilgenommen hat, dürfte sie kennen. Der Softwareanbieter muss Apple nämlich die UDIDs seiner Tester zukommen lassen, damit sie die unfertige Software herunterladen können.

Unterdrücken lässt sich die eindeutige Identifizierung samt mutmaßlicher Datenweitergabe nur nach einem Jailbreak, also auf entsperrrten iPhones. Hier gibt es sowohl einen UDIDFaker, als auch mit PrivaCy eine Einstelloption, in der die Datenübermittlung an bestimmte Anzeigennetzwerke untersagt werden kann.

HIGHLIGHT

iPhone-Jailbreak: attraktive Apps aus dem Cydia Store

Das Entsperren des Apple-Smartphones eröffnet den Zugriff auf Anwendungen aus dem alternativen App Store von Jay Freeman. Der Blick auf das dortige Angebot verrät, warum immer mehr Anwender einen Jailbreak durchführen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

13 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

13 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

13 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

1 Tag ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

1 Tag ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

1 Tag ago