Apple in Firmen: Vorteile, Möglichkeiten und Stolperfallen

Wer den Schritt zum Mac macht, kann inzwischen auf eine ganze Reihe von Standardsoftware zurückgreifen. Nicht nur die typischen Verdächtigen, sondern auch Anbieter, die sich auf anderen Plattformen einen Namen gemacht haben, bieten inzwischen die Zugriffsmöglichkeit von Apple-Geräten aus an. Wo das nicht möglich ist, lässt sich mit Hilfe von Virtualisierung einiges hinbiegen. Besonders aktiv ist diesbezüglich, seit die Mac-Plattform mit Intel-Prozessoren arbeitet, Parallels.

Ein alter Bekannter für Mac-Nutzer ist die Firma Daylite, die vor allem mit CRM- und Teamorganisationssoftware groß geworden ist. Die gibt es mit Version 3 nun auch in deutscher Sprache. Allerdings läuft sie nur auf iPhone und Mac, ist daher für heterogene Umgebungen nicht geeignet. Eine iPad-Variante ist angekündigt. Im Unterschied zu Cloud-basierenden Angeboten, auf die via Browser zugegriffen wird, sind bei Daylite die Offline-Funktionalitäten recht ausgeprägt.

Mit Kerio steht eine Alternative für Exchange-Nutzer zur Verfügung. Laut dem deutschen Distributor Brainworks werden davon rund 1300 Mailserver pro jahr installiert – im Vergleich zu Exchange sicher ein Tropfen auf den heißen Stein, für sich alleine genommen aber doch eine ganz ansehnliche Anzahl. Zu dem seit kurzem als „Kerio Connect“ vertriebenen Mailserver gehören neben Spamfilter und Antivirus auch Push-Mail-Funktionen sowie Möglichkeiten für die Synchronisation von iPhones und neuerdings auch Blackberrys.

Die Stärke von Kerio Connect ist eindeutig die Cross-Plattform-Fähigkeit. Die Lizenzen kosten laut Brainworks zwischen einem Drittel und einem Viertel des Preises vergleichbarerer Exchange-Installationen. Der Sinn der Umbennenung des Mailservers soll im ersten Quartal 2011 deutlich werden: Für diesen Zeitraum hat Kerio zusätzliche Funktionen in Aussicht gestellt, die die Zusammenarbeit in Unternehmen über E-Mail hinaus ermöglichen sollen. Laut Brainworks sei eine Art Kombination aus Sharepoint und Wiki zu erwarten.

Ebenfalls im Kommunikationsbereich für Mac-Nutzer positioniert sich Starface. Das Unternehmen bietet Telefonanlagen mit breiter CTI-Integration an.

Als Anbieter von Standardsoftware für den Mac etabliert hat sich Topix. Die Bayern liefern vor allem an kleine und mittelständische Dienstleister, Firmen im Medienbereich, an Agenturen aber auch an Produktionsbetriebe und den Handel. Zum Portfolio gehören Personalsoftware mit Reisekostenabrechnung, Zeiterfassung und Lohnbuchhaltung, die üblicherweise für Dienstleistungen und Warenwirtschaft benötigten Module sowie ein komplettes CRM-System und umfangreiche Finanzsoftware.

Eine Nummer größer ist SAP. Die Walldorfer bemühen sich vor allem um die nutzbringende Einbindung des iPads in ihre Lösungen. Über den Schweizer Technologiepartner Coresystems gibt es aber für Business-One-Kunden bereits jetzt die Möglichkeit, via Cloud-Service von mobilen Geräten auf SAP-Daten und -Systeme zuzugreifen.

Eine große Sorge der IT-Abteilung ist, wie sich die zusätzlichen und neuen Geräte in die vorhandene Landschaft integrieren lassen. Ein andere, wie sie sich verwalten und kontrollieren lassen. Die von Apple angebotenen Bordmittel reichen dazu in der Regel nicht aus. Mehrere Anbieter haben sich dieser Lücke angenommen. Zu ihnen gehören Filewave und JAMF Software. Beide bieten durchaus vergleichbare Werkzeuge an, die sich lediglich in einigen Funktionen und bei der Preisstaffelung etwas unterscheiden.

Neu in das Segment einstiegen wird Absolute Software. Der Anbieter wird demnächst auch iOS4-Geräte managen können – also die neuen iPhones und das iPad. Aber auch Absolute muss mit den Einschränkungen leben, die Apple den Nutzern seiner Geräte auferlegt. So lassen sich beispielsweise Apps nicht ohne Zutun des jeweiligen Nutzers vom Administrator deinstallieren. Auch die Kontrolle über Updates des Betriebssystems muss der Administrator abgeben – sie lassen sich von ihm weder ausrollen noch unterbinden.

SAP-Werbevideo, das den Einsatz von Business One beim Kunden iWater auf der Mac-Plattform zeigt. Grundlage dafür ist Virtualisierungstechnik von Parallels.

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ZDNet.de Redaktion

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