Ein Neuntel der Interkontinentalraketen der USA waren am Samstag wegen technischer Probleme offline. Dies meldet die US-Zeitschrift The Atlantic auf ihrer Website. Eine Anreihung von Fehlern hätten die zuständigen Techniker nicht mehr kompensieren können.
Die betroffenen 50 Raketen sind in einem Luftwaffenstützpunkt in Wyoming stationiert, heißt es auf der Website. Fünf „Launch Control Center“ (LCC) genannte Rechner sind für ihre Kontrolle zuständig. Die LCCs fordern die Lenksysteme der Raketen in regelmäßigen Abständen auf, ihren Status zu melden. Ein LCC begann dem Bericht zufolge, den Status außer der Reihe abzufragen, was zu Fehlermeldungen der Lenksysteme führte.
Da sich die Fehler gegenseitig hochschaukelten, beschlossen die Techniker, alle LCCs abzuschalten. Der Status der Geschosse wechselte dadurch auf „LF Down“. In diesem Zustand können sie nicht vom Boden aus reguliert werden. Die Zeitschrift zitiert einen Sprecher der Luftwaffe, es habe Backup-Systeme gegeben. Bis auf den ersten LCC, der die Störung ausgelöst hatte, habe man alle wieder in Betrieb nehmen können.
Ein Offizier hat dem Bericht zufolge ausgesagt, „einen Vorfall dieser Größenordnung hat es bei uns bisher nicht gegeben“. Gelegentlich könne mal ein System kaputt gehen, und zu jedem Zeitpunkt seinen einige Sprengköpfe wegen Wartungsarbeiten außer Funktion. „Im Extremfall können wir mit vielleicht fünf bis sieben gleichzeitigen Ausfällen umgehen, aber wir haben nie zuvor die Kontrolle über 50 Interkontinentalraketen verloren.“
Das Problem soll letztlich auf ein fehlerhaftes Kabel zurückzuführen sein. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
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