Gemalto verklagt Google und HTC wegen Android

Der SIM-Karten-Hersteller Gemalto hat Patentklage gegen Google, HTC, Motorola und Samsung eingereicht. Ein Bezirksgericht in Texas soll nun prüfen, ob Android, die Dalvik Virtual Machine sowie die dazugehörigen Entwicklerwerkzeuge und Geräte geistiges Eigentum von Gemalto verletzen.

Die betroffenen Technologien seien in den 1990er Jahren in Gemaltos Forschungslabor in Texas für die Java Card entwickelt worden, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Sie seien grundlegend, um Software, die in einer Hochsprache wie Java geschrieben sei, auf einem Gerät mit begrenzten Ressourcen auszuführen.

Gemalto führt konkret drei US-Patente an, sie sich auf die Verwendung einer Hochsprache mit einem Mikrocontroller beziehen: 6.308.317, 7.117.485 und 7.818.727. Das Unternehmen begründet den Schritt damit, dass die Klage notwendig sei, um seine „Investition in Innovation“ zu schützen. Die Zukunft von Gemalto hänge wesentlich von den entwickelten Technologien und den dazugehörigen Eigentumsrechten ab.

Der SIM-Karten-Hersteller reiht sich damit in den heiteren Klagereigen wegen Android ein. Mitte August hatte Oracle, dem Java-Entwickler Sun Microsystems nun gehört, ebenfalls Patentklage wegen Android gegen Google eingereicht. Android sowie die darin enthaltene Dalvik Java Virtual Machine und das Android Software Development Kit verstoßen demnach gegen sieben Oracle-Patente. Google beantwortete die Klage Anfang Oktober mit einer Erwiderung: Oracles Vorwürfe entbehrten jeglicher Grundlage.

Microsoft versucht es dagegen auf direktem Weg bei Motorola. Dabei geht es nicht um Java, sondern um Technologien zur Synchronisation von E-Mails, Kalendereinträgen und Kontakten sowie Benachrichtigungen zur Veränderung der Signalstärke und des Ladezustands.

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt: Android

Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Google-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Android-Smartphones.

ZDNet.de Redaktion

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