Cisco kooperiert mit Stromzählerhersteller Itron

Cisco hat eine Partnerschaft mit Itron angekündigt, einem Hersteller von Strommessgeräten. Sie soll Ciscos Bemühungen im Bereich intelligente Stromnetze („Smart Grid„) verstärken. Gemeinsam wollen die beiden Firmen eine Referenzimplementierung eines durch IPv6 ergänzten Stromnetzes schaffen.

Itron nimmt Ciscos IP-Technik dazu in Lizenz und integriert sie in Messgeräte. Außerdem vertreibt Itron künftig Cisco-Hardware an Kunden, die Smart-Grid-Installationen wünschen.

Der Einsatz des Internetprotokolls soll laut Cisco und Itron die Modernisierung der Stromnetze beschleunigen. Bisher verwende jeder Hersteller einen eigenen Standard. „Wir glauben, der Markt wird sich beschleunigen, wenn Standards verfügbar sind. Wir sehen das als eine Möglichkeit, den Markt zu stimulieren und breiter zu machen, was letztlich allen Anbietern zugute kommt“, sagt Itrons COO Philip Mezey.

Der für Smart Grids zuständige Cisco-CTO Paul De Martini geht näher auf die Technik ein: Man werde Nachbarschaftsnetze (Neighborhood Area Networks, NANs) schaffen, die per Internetprotokoll Daten von Stromzählern an Dienstleister senden. Zu den Ansätzen, die in der Referenzimplementierung ausprobiert werden sollen, gehören die Reaktion auf sich ändernde Nachfrage, Verwaltung von Energiespeichern, Automatisierung von Stromverteilern und verteilte Stromerzeugung, etwa durch Fotovoltaik auf Hausdächern.

Cisco behauptet schon länger, Smart Grid sei ein Markt mit einem Potenzial von 100 Milliarden Dollar. Dennoch hat es erst wenige Produkte vorgestellt – beispielsweise Router und Switches für Umspannwerke. Wie Intel Capital und GE Energy investierte man in das Start-up GridNet. Außerdem wurde intern ein „Smart Grid Advisory Board“ ins Leben gerufen. Mit Siemens und Oracle hat Cisco sich zu einem Interessenverband für IP-basierte Stromnetz-Standards zusammengeschlossen.

Itron setzte bisher auf proprietäre Verfahren zur Übertragung der Daten aus Messgeräten. Analysten zufolge dürfte die Partnerschaft mit Cisco seinem Ruf nach Standard dennoch Glaubwürdigkeit verschaffen.

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ZDNet.de Redaktion

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