Ein Gericht hat die Schadensersatzansprüche Oracles an SAP gesenkt. SAP wird aber nicht – wie vielleicht erhofft – um eine Verhandlung im November herumkommen.
SAP hatte in der Klage gegen die Tochtergesellschaft TomorrowNow Anfang August eingelenkt und erklärt, dass es in einigen Punkten den Forderungen Oracles nachkommen wolle. Damit versuchte SAP, das Verfahren auf einige wenige Punkte zu konzentrieren.
Nun hat das Gericht nachgezogen und die Schadensersatzansprüche in einigen Punkten herabgesetzt – Oracle fordert bislang Milliarden von SAP. Es wirft dem Walldorfer Softwarekonzern vor, sich über die Tochtergesellschaft TomorrowNow unberechtigterweise Support-Materialien heruntergeladen zu haben. SAP hingegen steht auf dem Standpunkt, dass TomorrowNow im Namen der Kunden zu den Downloads berechtigt gewesen sei. Allerdings gesteht SAP auch ein, dass es „unangemessene Downloads“ gegeben habe.
SAP kommt zu dem Schluss, dass sich der tatsächliche Schaden für Oracle maximal auf einige zehn Millionen Dollar belaufe. Man begrüße das Urteil des Bezirksrichters Phyllis Hamilton, das dabei helfe, die Ansprüche zu minimieren und den Fall zu fokussieren, heißt es heute.
„SAP ist durchaus willens, Oracle für die Schäden zu bezahlen, die durch TomorrowNow entstanden sind“, teilt SAP mit. Doch diese Kompensation müsse sich in einem vernünftigen Rahmen bewegen und mit der „Realität und dem Gesetz“ in Verbindung stehen.
SAP zielt damit auf die Forderung Oracles ab, die 3,5 Milliarden Dollar als Wiedergutmachung für umgangene Entwicklungskosten vorsieht. SAP habe sich diesen Wettbewerbsvorteil durch ein illegales Geschäftsmodell erschlichen. So teuer dürfte es für SAP nach dem Richterspruch nicht werden.
Eine Strafzahlung wird es nun wohl auf alle Fälle geben. Schließlich hat SAP einige Fehltritte zugegeben. Vor der Verhandlung im November ist noch ein Termin für einen Schlichtungsausschuss im September angesetzt.
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