Prozessormarkt: IDC bleibt trotz steigender Verkäufe zurückhaltend

Die weltweiten Prozessorverkäufe haben im zweiten Quartal 2010 erneut überdurchschnittlich angezogen, sagen die Marktforscher von IDC. Da sie auch steigende Preise beobachtet haben, bleiben sie mit Prognosen vorsichtig.

Die Stückzahlen legten gegenüber dem ersten Quartal um 3,6 Prozent zu, der Umsatz mit PC-Prozessoren erhöhte sich um 6,2 Prozent. Üblich ist zwischen erstem und zweitem Quartal eines Jahres nur ein Anstieg der verkauften Stückzahlen um 1,6 Prozent. Die Zuwächse fielen also ungewöhnlich hoch aus. Dabei war das erste Quartal mit plus 39 Prozent schon überraschend gut ausgefallen.

„Eine solche Folge würde normalerweise zu dem Schluss führen, dass der PC-Prozessormarkt in der ersten Jahreshälfte stark angezogen hat“, schreibt IDC-Analyst Shane Rau. „Allerdings lässt ein mäßiger Anstieg des Umsatzes auf höhere durchschnittliche Verkaufspreise schließen.“

Insbesondere haben PC-Hersteller im zweiten Quartal mehr hochpreisige CPUs gekauft. Unterscheidet man nach produziertem Endgerät, legten Notebook-Prozessoren um 6,5 Prozent zu, PC-Server-Prozessoren um 6,1 Prozent, und von Desktop-PC-Prozessoren wurden 0,1 Prozent weniger als im Vorquartal verkauft. Die Marktanteile der drei vertretenen Hersteller blieben stabil: Intel hält sich bei fast 81 Prozent, AMD verkauft 19 Prozent der PC-CPUs, und VIA kommt auf nicht einmal ein halbes Prozent.

Fürs dritte Quartal ist IDC zurückhaltend. Speziell im August erwartet Rau nur eine geringe Nachfrage. „Die großen OEM-Hersteller fahren ihre Aufträge zurück, und ihre Lieferanten bestellen folglich weniger Komponenten.“


Intels Marktanteil blieb im zweiten Quartal bei knapp 81 Prozent stabil (Tabelle: IDC).

ZDNet.de Redaktion

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