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Windows Live Essentials 2011 Beta 2: noch viel Arbeit nötig

Windows Live Fotogalerie hat das von Office bekannte Ribbon-Interface erhalten, das heißt alle Funktionen sind jetzt unter Registerkarten organisiert. Im Prinzip eignet sich die Oberfläche für ein solches Tool sehr gut, leider hat Microsoft bei der Implementierung gepatzt: Statt kontextabhängige Funktionen (Bildbearbeitung) temporär in einen neuen Reiter auszulagern, tauscht Microsoft die Inhalte des Ribbon komplett aus. Will man ins ursprüngliche Ribbon zurück, muss man einen Schließen-Button klicken. Insgesamt wirkt das Interface trotz einiger guter Ansätze wenig überzeugend.

Wie Google Picasa und Apples iPhoto integriert jetzt auch die Fotogalerie eine Gesichtserkennung. Sie funktioniert sehr ordentlich und ermöglicht es, Fotos mit bestimmten Personen schnell aufzufinden. Bei allen Suchfunktionen reicht es, die Maus kurz über den Button zu bewegen, um eine Vorschau des Ergebnisses zu erhalten.

Die Funktion Foto Fuse soll dabei helfen, aus mehreren schlechten ein gutes Foto zu machen: So lassen sich beispielsweise auf einem Gruppenbild Personen markieren, die in verschiedene Richtungen schauen. Am Ende erhält man durch automatisches Kopieren am Ende ein Foto, auf dem alles passt.

Künftig entfernt die Fotogalerie auch Störungen wie Kratzer aus dem Bild. Die Kontrollmöglichkeiten sind jedoch stark eingeschränkt. Alle Änderungen können auf mehrere Fotos angewandt werden. Leider erlaubt es die Fotogalerie nach wie vor nicht, ein Fotoalbum zu erstellen, das heißt, Bilder aus verschiedenen Ordnern individuell zu kombinieren.

Erstmals bietet die Windows Live Fotogalerie die Möglichkeit, Fotos mit Geoinformationen zu versehen, falls diese durch die Kamera noch nicht vorhanden sind – ein im Prinzip sehr praktisches und bei der Konkurrenz geschätztes Feature. Leider ist die Umsetzung bislang miserabel: Die Zuordnung von Ortsinformationen ist nämlich nicht über einer Karte möglich, sondern nur durch Eingabe des Ortes, was im Hintergrund eine Datenbankabfrage auslöst. Präzise Angaben sind so nicht möglich, häufig wird der Ort auch nicht gefunden. Wünschenswert wäre eine Karte, auf der man mit einem Pin die Auswahl trifft. Derzeit können nur die Ortsinformationen eines einzelnen Fotos in einer Bing-Karte im Browser angezeigt werden. Eine Übersicht ist so nicht möglich. Es bleibt zu hoffen, dass Microsoft an diesem Feature noch deutlich Hand anlegt. Die aktuelle Version ist eher als Blamage einzustufen.


Windows Live Fotogalerie mit mangelhaftem Geotagging-Support: Bislang ist es nicht möglicht, den Ort über eine Karte zuzuweisen (Bild: Microsoft).

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ZDNet.de Redaktion

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