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Die Web-Ära verlangt nach Anwendungsmodernisierung

Einen stolzen 50. Geburtstag hat die Programmiersprache Cobol vor einiger Zeit gefeiert. Und immer noch gibt es viele geschäftskritische Programme – vor allem auf Mainframes -, die vor langer Zeit in Cobol, Fortran oder ähnlichen Sprachen geschrieben wurden. Warum? „Cobol ist nach wie vor hervorragend für Finanztransaktionen geeignet“, sagt Meg Selfe, Vicepresident Complex and Embedded Systems, IBM Rational Software.

Die vor langer Zeit entwickelten Anwendungen leisten nach wie vor in vielen Bereichen treue Dienste. Aber vielfach weiß niemand mehr, wer sie ursprünglich geschrieben hat, oder wie sie gepatcht werden können. Diese Altprogramme sind aber oft unverzichtbar. Mit modernen Tools können sie sozusagen in Watte gepackt werden, damit sie mit neuartiger Soft- und Hardware zusammenarbeiten.


Meg Selfe, Vicepresident Complex and Embedded Systems, IBM Rational Software (Bild: IBM).

Anwendungsmodernisierung heißt aber nicht nur, dass vorhandene Applikationen besser laufen. Im Vordergrund steht zunächst, Risiken auszuschalten. Dazu zählt das ungenügende Zusammenspiel veralteter Software mit moderner Hardware ebenso wie die Schwierigkeit, Programmierer zu finden, die sich mit alten Compilern auskennen. Auch ist es kompliziert, alte Programme dazu zu bringen, neue Vorschriften und Gesetze einzuhalten. Darüber hinaus ist es durch neue Anwendungsszenarien häufig erforderlich, Programme, die für „grüne Bildschirme“ (Green Screens) entwickelt wurden, webfähig zu machen.

Laut den Marktforschern von Vanson Bourne hat die Modernisierung von Anwendungen bei deutschen CIOs einen hohen Stellenwert für die IT-Strategie. 43 Prozent der Befragten halten sie für sehr wichtig, weitere 40 Prozent für wichtig. 70 Prozent der Befragten erwarten als Ergebnis einer Anwendungsmodernisierung in ihrem Unternehmen reduzierte Kosten des IT-Betriebs. 63 Prozent rechnen mit einer besseren Unterstützung künftiger Innovationen. 60 Prozent erhoffen sich eine schneller reagierende IT und 55 Prozent höhere Flexibilität.

„Automatisierung und Standardisierung sind heute gefordert und auch Altanwendungen müssen dabei einbezogen werden“, sagt auch Alan Rodger, Senior Analyst bei Ovum. Der Weg dahin ist jedoch oft steinig – wenn man ihn alleine beschreiten will. Es gibt jedoch einige Hersteller, die Tools für Anwendungsmodernisierung anbieten: Dazu zählen CA, BMC, IBM, HP, Micro Focus und Zend.

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ZDNet.de Redaktion

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