Praxistest: WLAN-Router für Hochgeschwindigkeits-Internet

Mit dem Live-Anschluss von Kabel Deutschland lässt sich allerdings nur messen, ob ein Router 100 MBit/s schafft oder nicht. Um die tatsächliche Grenze nach oben auszutesten, baut ZDNet einen Laborversuch auf. So lässt sich testen, ob der Router Luft nach oben hat und ob er einen 125 MBit/s-Anschluss von Unity Media voll ausnutzen kann. Dabei kommt ein Core-i7-Rechner mit vier Kernen und 2,67 GHz Taktfrequenz zum Einsatz. Als Betriebssystem wird Windows 2008 R2 mit DHCP-Server eingesetzt. Der Rechner wird mit dem WAN-Port des Routers verbunden und gibt ihm eine fiktive Internet-Adresse.

An einen der LAN-Ports wird ein Laptop mit Core-i7-CPU unter Windows 7 angeschlossen. Es bekommt eine Intranet-IP-Adresse vom NAT-Router. Beide Rechner verfügen über einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Der Server hat einen Netzwerkport von Realtek. Das Laptop ist mit einem Modell von Broadcom ausgestattet. Außerdem besitzt das Notebook den werkseitig eingebauten WLAN-Adapter AR5B93 von Atheros, der 802.11b/g/n mit bis zu 300 MBit/s beherrscht. Er kann also nur das 2,4-GHz-Band nutzen.

Dieser Testaufbau entspricht einem Kabel-Internetanschluss mit 1 GBit/s sowohl im Upstream als auch im Downstream. Der Unterschied zu einem DSL-Anschluss besteht darin, dass DSL-Anschlüsse in Europa in der Regel das PPPoE-Protokoll nutzen. Bei einem DSL-Anschluss muss der Router zusätzlich zum NAT jedes IP-Paket in PPPoE-Frames packen, was eine geringe zusätzliche Belastung der CPU und eine Verringerung der MTU von 1500 auf 1492 Byte bedeutet, da jeder PPPoE-Frame 8 Byte Overhead in Anspruch nimmt. Der Performanceverlust durch PPPoE sollte jedoch deutlich unter 0,5 Prozent bleiben.

Die Geschwindigkeitsmessungen werden mit dem Netzwerkbenchmark von Systool 1.0 durchgeführt, siehe Bild 2. Dabei wird eine TCP-Verbindung zwischen dem Laptop und dem Server aufgebaut und 1000 MByte Daten übertragen. Zwischen den Rechnern hängt der jeweilige Router, der per NAT vermittelt. Gemessen wird immer die Nettodatenrate der TCP-Nutzlast ohne den Overhead von TCP/IP und 802.3 (LAN) beziehungsweise 802.11 (WLAN). Overhead aus höheren Protokollen wie HTTP oder FTP sind in den Messungen allerdings erhalten.

Diese TCP-Nettodatenrate entspricht nicht der Sichtweise der Internetanbieter. Sie zählen verständlicherweise die Bruttodatenrate der übertragenen IP-Pakete. Der Overhead aus dem TCP/IP-Stack zählt für die Anbieter zur übertragenen Nutzlast. Wer die Sichtweise der Internetanbieter übernehmen möchte, muss etwa 10 Prozent auf die gemessenen Werte aufschlagen.

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ZDNet.de Redaktion

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