Nach der zweiten Beta von Photoshop Lightroom 3 im März hat Adobe jetzt die finale Version der Bildbearbeitung veröffentlicht. Zu den neuen Funktionen zählen eine automatische Korrektur von Objektivfehlern, eine Kamera-Fernsteuerung für kabelgebundenes Fotografieren und viele Verbesserungen bei der Fotoverwaltung.
Die Konkurrenzlösung zu Apples Aperture gibt es für Windows und Mac OS X. Die Software kostet rund 296 Euro, ein Update von einer früheren Version ist ab 95 Euro erhältlich.
Bei der automatischen Objektivkorrektur war Lightroom 3 Photoshop CS5 bis jetzt voraus. Für die Profi-Bildbearbeitung wurde dieses Funktion erst kürzlich per Update nachgerüstet. Lightroom 3 hat Profile für verschiedene Kameraobjekte, so dass man tonnenförmige Bildverzerrungen, chromatische Aberrationen (Farbränder in Regenbogenfarben) und Vignettierung zum Teil mit einfachem Anklicken eines Optionsfeldes beseitigen kann. Alternativ lassen sich Bildperspektive sowie stürzende Linien auch manuell korrigieren.
Zur Zeit gibt es schon eine ganze Reihe von Korrekturprofilen für verschiedene Objektive. Adobe verspricht, diese Liste in Zukunft noch zu erweitern.
In der neuen Version kann das Adobe-Programm nicht nur Bilder, sondern auch Videos katalogisieren. Der Anwender fügt mit den neuen Features Metadaten wie den Titel oder eine Bewertung hinzu. Allerdings kann man die Videos nicht direkt in Lightroom betrachten und auch nicht schneiden.
Der Import von Bildern in Lightroom 3 wurde laut Adobe vereinfacht. Für den Export gibt es ebenfalls einige neue Funktionen. So lassen sich Fotos etwa direkt aus der Software heraus an Online-Bilderdienste schicken. Anwender können ihre Werke auch zu Diashows zusammenstellen und diese als Video an andere weiterleiten. Auch für das iPhone gibt es spezielle Exportoptionen. Profis bekommen eine Wasserzeichenfunktion, um Bilder vor Raubkopierern zu schützen.
Bei der Kamerafernsteuerung per Kabel werden in Lightroom 3 nur einige Modelle von Canon und Nikon unterstützt. Zudem kann man per Software nur auf den Auslöser drücken. Blende, Belichtungszeit und Fokus müssen weiterhin an der Kamera selbst eingestellt werden.
Schließlich haben die Adobe-Entwickler nach eigenen Angaben die Funktion zur Beseitigung von Bildrauschen und die Kantenschärfung verbessert. Wer umgekehrt seine Bilder „verschlechtern“ will, kann mit Lightroom auch einen Bildkörnungseffekt hinzufügen, wie man ihn von alten Schwarzweißfilmen kennt.
Anders als Konkurrent Aperture von Apple beherrscht Lightroom 3 keine Gesichtserkennung. Auch ist das Einbinden von Geo-Tags nur über ein Plug-in möglich.
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