Erste Google-TV-Geräte angekündigt

Google hat die vorab bekannt gewordene Plattform Google TV als Kombination von Fernsehen und Web auf der Konferenz Google I/O offiziell vorgestellt. Die auf dem Betriebssystem Android basierende Software soll in Fernsehern, Settop-Boxen, Blu-ray-Playern und andere Geräten zum Einsatz kommen. Google stellte auch drei Partner vor, die Geräte mit Google-TV auf den Markt bringen wollen: Sony, Logitech und den amerikanischen Provider für Satellitenfernsehen Dish Network.

Sony kündigte einen Fernseher und eine Settop-Box mit Google TV an. Der Internet-Fernseher und die Settop-Box mit Blu-ray-Laufwerk sollen im Herbst 2010 zunächst in den USA auf den Markt kommen. „Damit entsteht ein völlig neues Erlebnis von Inhalten, von dem man sich noch kaum eine Vorstellung machen kann“, so Sony-CEO Sir Howard Stringer.

Sony bietet bereits unter dem Namen „Qriocity“ einen Dienst an, der Filme aus dem Internet auf bestimmte Fernseher streamt. Nach Stringers Meinung ermöglicht die Google-TV-Software aber eine viel größere Inhaltsvielfalt, weil man mit ihr leichter zwischen traditionellem Fernsehen und Web-Inhalten wechseln kann.

Sonys Internet-Fernseher ist der Anfang einer umfassenden Partnerschaft zwischen Google und Sony. Neben dem Fernseher und der Settop-Box planen die beiden Unternehmen eine Integration von Android in andere Sony-Geräte für das Wohnzimmer, in Mobilgeräte und in weitere Produkte für Verbraucher.

Logitech nennt sein Google-TV-Gerät „Companion Box“. Es soll ebenfalls im Herbst in Amerika in den Läden stehen. Unter der Companion Box kann man sich eine Settop-Box vorstellen, die sich mit jedem HDTV-Gerät verbinden lässt. Sie ist für den amerikanischen Markt gedacht, wo sie mit gängigen Settop-Boxen verschiedener Fernsehanbieter kommunizieren wird. Dafür verwendet sie dieselbe Technik, die auch in den Harmony-Fernsteuerungen zum Einsatz kommt.

Die Companion Box wird mit einer kleinen Tastatur, einer Fernsteuerung und einem Touchpad zur Benutzung des Dienstes geliefert. Später will Logitech noch eine Kamera als Zubehör anbieten, mit der die Anwender Videotelefonate führen können. Außerdem wird es eine Applikation geben, mit der man jedes Smartphone zum Google-TV-Controller machen kann. Geräte mit „anderen Formfaktoren“ sollen später ebenfalls unterstützt werden.

Einen anderen Weg geht Dish Network. Das Unternehmen will die Software der hauseigenen HD-DVR-Receiver bis Herbst so aktualisieren, dass diese mit externen Google-TV-Geräten zusammenarbeiten. So könne man zum Beispiel Web-Inhalte von Google-TV auf der Festplatte des Receivers speichern. Allerdings müssen die bisherigen Kunden einen neuen Receiver kaufen, um in den Genuss der Google-TV-Funktionen zu kommen. Der Grund: Die Software funktioniert nur mit speziellen Intel-Atom-Prozessoren mit integrierter Hardware-Grafikbeschleunigung.


Google-TV-geräte von Sony, Logitech und Dish sollen schon im Herbst auf den US-Markt kommen (Bild: ZDNet).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DSL oder Kabel – Welcher Anschluss passt zu Ihnen?

Internet in den eigenen vier Wänden ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Denn egal, ob Homeoffice…

8 Minuten ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

5 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

5 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

20 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

22 Stunden ago