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HP macht seine Rechenzentren zur Cisco-freien Zone

Hewlett-Packard hat kurz nach dem Abschluss der 3Com-Übernahme bekannt gegeben, in seinen sechs weltweit verteilten Rechenzentren künftig ausschließlich Lösungen von HP Networking einzusetzen. Der Geschäftsbereich entsteht durch die Kombination der bisher unter HP ProCurve vertriebenen HP-Netzwerkprodukte mit den zugekauften von 3Com und dessen Tochterfirma Tipping Point. Er wird von Marius Haas, Senior Vice President und General Manager geleitet, und ist künftig Teil des HP-Geschäftsbereichs Enterprise Servers, Storage und Networking (ESSN).

Den Anfang macht HP mit seinem Rechenzentrum im texanischen Houston. Dort sind nach Angaben des Konzerns derzeit 34 Router von 3Com, mehr als 300 Switches von HP ProCurve und vier Geräte von TippingPoint im Einsatz. „Dieses Rechenzentrum ist frei von Cisco-Lösungen. Im kommenden Jahr planen wir sämtliche internen Rechenzentren ohne Cisco-Hardware zu betreiben“, sagt Ken Gray, Vice President Infrastructure der Global Information Technology Organization von HP.

„Wir sind nicht auf proprietäre Protokolle beschränkt, die vielen in der IT-Branche bekannt sind. Somit sind wir flexibler und können unser Geschäftswachstum schneller abbilden“, so der Manager weiter.

Die Ankündigung ist auch als Retourkutsche darauf zu werten, dass Cisco im Februar den Partnerschaftsvertrag mit HP als Systemintegrator gekündigt hat. Das Verhältnis zwischen den beiden Firmen hatte sich zusehends verschlechtert, seit Cisco vor fast einem Jahr mit dem Einstieg in den Blade-Server-Markt HP das erste Mal direkt herausgefordert hatte.

Marktbeobachter erwarteten daher ähnliche Schritte schon länger. Übernahmen der beiden Unternehmen, die das Geschäft des jeweils anderen empfindlich stören, hatten sich ebenfalls belastend auf die Beziehungen ausgewirkt. Cisco hat die Übernahme des alten Rivalen 3Com durch HP geärgert. Für Hewlett-Packard ist der Kauf von Tandberg durch Cisco unangenehm, basiert doch HPs Telekonferenzangebot „Halo„, mit dem der Konzern im Wettbewerb zu Ciscos Telepresence-Portfolio steht, auf der Tandberg-Technologie.

ZDNet.de Redaktion

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