Insiderhandel: Früherer IBM-Manager bekennt sich schuldig

Der frühere IBM-Manager Robert Moffat hat im Börsenskandal um den Hedgefonds-Manager der Galleon Group, Raj Rajaratnam, ein Geständnis abgelegt. Wie die New York Times berichtet, bekannte er sich vor einem Gericht in New York in den Anklagepunkten Wertpapierbetrug und Verschwörung für schuldig. Ihm droht nun eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten.

Vor Gericht räumte der 53-Jährige ein, zwischen August und Oktober 2008 vertrauliche Informationen über eine anstehende Reorganisation beim Chiphersteller AMD sowie Quartalszahlen von Lenovo an Danielle Chiesi, damals Mitarbeiterin des Hedgefonds New Castle Funds, weitergegeben zu haben. „Ich habe diese Informationen vorsätzlich an Frau Chiesi übermittelt, und ich wusste, dass das falsch war“, sagte Moffat vor Gericht.

Sein Anwalt erklärte gegenüber der New York Times, Moffat bereue sein Verhalten und entschuldige sich für den Ärger, den er seiner Familie und seinem früheren Arbeitgeber IBM verursacht habe. Im Gegensatz zu anderen Zeugen in dem Verfahren arbeite Moffat nicht mit der Regierung zusammen. Auch habe sein Mandant selbst keine Insidergeschäfte getätigt oder Geld für die Weitergabe von Informationen erhalten.

Robert Moffat ist der elfte Tatbeteiligte, der in dem Fall ein Geständnis abgelegt hat. Moffat war früher Senior Vice President von IBMs Systems and Technology Group und galt als möglicher Nachfolger von IBM-CEO Samuel Palmisano. Dem Bericht zufolge haben bisher lediglich Chiesi und der Hauptangeklagte Rajaratnam auf unschuldig plädiert.

Im Oktober 2009 hatten US-Behörden den Börsenskandal aufgedeckt und Raj Rajaratnam, Gründer der Galleon Group, sowie mehrere Tatbeteiligte, darunter auch Moffat, festgenommen. Rajaratnam soll Insidergeschäfte mit Aktien von Technologieunternehmen wie Intel, Google, AMD und IBM getätigt haben. Angeblich ist auch der frühere AMD-CEO Hector Ruiz in die Vorgänge verwickelt.

ZDNet.de Redaktion

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