OpSec warnt vor Produktfälschungen in Webshops mit bekanntem Markennamen


Ein Webshop für angebliche Markenmode ist „Schwarzes Schaf“ des Monats März (Bild: OpSec).

Der Schmähpreis „Das Schwarze Schaf“ geht im März 2010 an den Betreiber der Site monclerdaunenjacken.com. OpSec Security, Initiator des Preises, begründet die Entscheidung damit, dass der Shop ein Beispiel für viele sei, die Verbraucher zum Kauf von Produktfälschung verleiten, indem sie sich als autorisierte Verkäufer eines Markenprodukts ausgeben, und deren Internetadressen den Namen eines bekannten Herstellers beinhalten, um einen seriösen Anschein zu erwecken.

Der Onlineshop monclerdaunenjacke.com bietet Jacken und Stiefel des italienischen Modeherstellers Moncler zu Schnäppchenpreisen an. Sie wirbt mit einer einwöchigen Lieferzeit und einem sicheren Einkauf. Die verlockend klingenden Angebote entpuppten sich jedoch – zumindest in einigen Fällen – als Fälschungen.

Ein Verbraucher berichtete etwa, dass die für 209 Euro gekauft Jacke erst nach 14 Tagen aus China eingetroffen sei. Ein schlecht aufgenähtes Logo, ausgeleierte Bündchen und lose Knöpfe deuteten auf minderwertige Qualität hin. Durch den Vergleich mit einem Originalprodukt im stationären Handel konnte die Jacke als Fälschung identifiziert werden.

Als der Verbraucher die Ware daraufhin reklamieren und zurückschicken wollte, stellte er fest, dass der Onlineshop entgegen der gesetzlichen Vorschrift über kein Impressum, sondern lediglich eine Kontakt-E-Mail-Adresse verfügt. Auf seine Mail erhielt er jedoch keine Antwort. Aufgrund der fehlenden Informationen zum Betreiber der Seite haben Kunden kaum eine Möglichkeit, direkten Kontakt zum Verkäufer aufzunehmen. Eine Verbindung zum Originalhersteller ist höchst unwahrscheinlich, so dass wettbewerbsrechtlich gesehen auch Markenrechtsverstöße vorliegen könnten.

„Der Betreiber dieses Onlineshops ist aus unserer Sicht besonders dreist, da er den guten Namen eines Markenherstellers missbraucht und Verbrauchern aufgrund der teuren Fälschungen hohe finanzielle Schäden zufügt“, sagt Mecky Imkamp von OpSec Security. „Auch wenn eine Website auf den ersten Blick seriös erscheint, raten wir Verbrauchern, nicht nur die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu lesen, sondern auch darauf zu achten, ob es ein vollständiges Impressum gibt und wo die Firma ihren Sitz hat.“

Mit der Negativ-Auszeichnung „Schwarzes Schaf“ will OpSec seit April 2006 Verbraucher auf unseriöse Verkaufsmethoden von Onlinehändlern beziehungsweise Onlineshops aufmerksam machen und sie zur Vorsicht anhalten. Einmal im Monat wird dazu unter allen von Verbrauchern und Firmen gemeldeten Fällen die aus Sicht der Jury „dreisteste Rechtsverletzung im Internet“ ausgewählt.

Update vom 31. März 2010

Die mit dem „Schwarzen Schaf“ gerügte Website ist inzwischen offline.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

6 Stunden ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

7 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

12 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

4 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

4 Tagen ago