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Suchmaschinen: Wie Microsoft gegen Google punkten will

Die Suche im Web ist in den meisten Ländern eine ganz klare Angelegenheit: Die überwiegende Zahl der Nutzer verwendet derzeit Google. Diese Position hat sich der Quasimonopolist in den vergangenen Jahren verdient erarbeitet. Als Gegenentwurf zu den überladenen Portalen, die sich Kommerz schon auf der Startseite als Programm verordnet hatten, konnte Google in seiner Anfangszeit mit seinem minimalistischen Ansatz punkten.

Ein Eingabefeld für den Suchbegriff reichte aus – Geld wurde dann nahezu unauffällig bei der Anzeige der Suchergebnisse und der vergleichsweise dezent daneben positionierten Werbung verdient. Und das nicht schlecht. Inzwischen lebt nicht nur Google, sondern eine ganze Branche – die der Search Engine Optimierer – gut davon. Wobei das eigentlich gelogen ist: SEO müsste eigentlich GEO heißen, denn letztendlich wird nur für Google optimiert. Aber auch davon lässt sich gut leben, bastelt und fummelt doch Google oft genug und undurchsichtig genug an seinen Algorithmen herum, so dass das was heute gut war morgen das schon lange nicht mehr sein muss.

Es gibt also genügend Leute, für die eine Suchmaschine für das Web völlig ausreicht. Für die Otto-Normalsurfer wäre es aber doch schön, wenn es zumindest eine ernstzunehmende Alternative gäbe – und sei es nur, um den Marktführer zu Höchstleistungen anzuspornen. Mehrere Versuche in dieser Richtung brachten leider in den vergangenen Jahren noch kein befriedigendes Ergebnis.

Die selbsternannten „Google-Killer“ dümpeln bisher alle in weitgehender Bedeutungslosigkeit vor sich hin – abgesehen vielleicht von Wolfram Alpha, was sich selbst aber immer als Ergänzung und nicht als Ersatz herkömmlicher Websuchmaschinen verstanden hat und lediglich von den Medien als solcher propagiert wurde.

Gründe für den weitgehenden Misserfolg der Google-Herausforder gibt es gleich mehrere: Zum einen ist es bei der riesigen Datenmenge und der enormen Dynamik des Web inzwischen schon eine beachtliche technische Herausforderung, dieses Volumen überhaupt zu sichten und der Vielfalt der Sprachen gerecht zu werden. Zum anderen ist die Websuche inzwischen so alltäglich und die Nutzer haben sich an das von ihnen standardmäßig verwendete Werkzeug und dessen Bedienung so gewöhnt, dass es eines langen Atems bedarf, um sie von einer Alternative zu überzeugen. Außerdem braucht es viel Geld und viele Entwickler – zwei Ressourcen, die Neueinsteigern im Markt normalerweise fehlen. Microsoft dagegen steht beides im Überfluss zur Verfügung.

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ZDNet.de Redaktion

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