China will Website-Betreiber genauer identifizieren

China hat laut einem Bericht von IDG News Service die Regeln für Website-Betreiber drastisch verschärft. Wer eine Website registrieren will, muss danach persönlich bei seinem Internet Service Provider (ISP) vorsprechen und ein Foto von sich hinterlegen. Dort würden weitere Informationen verlangt: Unter anderem müsse man beschreiben, welche Inhalte die Site zeigen werde.

Diese „Verfahrensregeln“ wurden vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnik unter dem Vorzeichen einer laufenden Anti-Porno-Kampagne erlassen, steht in dem Bericht. Sie könnten aber auch dazu gebraucht werden, ein Register von allen Sites des Landes anzulegen und auch andere Online-Inhalte als Pornografie zu blockieren. Die Anordnung stammt vom 8. Februar 2010, wurde aber erst jetzt auf der Site der chinesischen Regulierungsbehörde veröffentlicht.

Websites ohne Registrierung bei der Regierung verlieren ihren DNS-Eintrag (Domain Name System). Die Frist läuft Ende September 2010 ab. Der Verlust des DNS-Eintrags bedeutet praktisch, dass die Site nicht oder nur noch über Umwege erreichbar ist. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden erst kürzlich mehr als 130.000 Sites offline genommen, weil sie keine staatliche Registrierung hatten.

Die Verschärfung der Regeln für Website-Betreiber kommt gleichzeitig mit der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen chinesischen Regierungsvertretern und Google.

Google hatte nach Hacker-Attacken, die von China ausgegangen sein sollen, angekündigt, Suchergebnisse unzensiert anzuzeigen. Auch eine Schließung der chinesischen Google-Website stand im Raum. China ist mit rund 384 Millionen Anwendern der größte Internet-Markt der Welt.

ZDNet.de Redaktion

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