Asus schwankt zwischen Android und Chrome als Netbook-OS


Touch-PC von Asus – Vorbild fürs Tablet?

Asus experimentiert in seinem Forschungslabor mit Android- und Chrome-OS-Netbooks. In Kürze stehe eine Entscheidung an, ob man zusätzlich zu den intelbasierten Eee PCs ein Modell mit ARM-Prozessor einführt und unter welchem Betriebssystem es laufen soll, sagte Geschäftsführer Jonney Shih im Gespräch mit ZDNet. Er sagte außerdem, dass man einen Tablet-PC im Slate-Desgn entwickle.

Shih zufolge ist man sich bei Asus nicht sicher, wie viele Menschen den Vorteil der Kompatibilität zu zahlreichen Anwendungen opfern würden, den Windows und Intel bieten, um ein Subnotebook mit linuxbasiertem OS für einen geringeren Preis zu kaufen.

„Mit den heutigen Wintel-basierten Eee PC hat man immer noch die volle Anwendungskompatibilität“, formulierte der Geschäftsführer. „Sogenannte Smartbooks basieren üblicherweise auf ARM-Prozessoren – das bringt Kostenvorteile. Das geht ein weiteres Stück in die Richtung, die Netbooks ursprünglich eingeschlagen haben.“

Asus, der Hersteller, der die Netbook-Welle mit seinen Eee PCs 2007 ausgelöst hat, ist in Shihs Worten „immer noch nicht 100 Prozent sicher“, wie viele seine Kunden ein ARM-Subnotebook einen Intel-Netbook vorziehen würden. Zu den Überlegungen gehört zudem auch, ob man im Fall eines ARM-Modells Chrome-OS und Android zur Wahl stellen würde. Android, das aktuell in Version 2.1 vorliegt, war vor 18 Monaten als Smartphone-OS vorgestellt worden. Das auf Cloud Computing ausgerichtete Chrome-OS dagegen, dessen ersten Prototyp Google im November 2009 zeigte, basiert auf dem Browser des Unternehmens. Erste Modelle damit sollen Ende 2010 erscheinen.

„Zwischen Android und Chrome gilt es einiges abzuwägen“, so Shih. „Mit Android hat man einen Zeitvorteil, aber es ist mehr für Smartphones ausgelegt, für kleine Bildschirme. Chrome ist für größere Displays gedacht – es öffnet mehrere Fenster, es ist …. vielleicht geeigneter. Wir versuchen, in Sachen Chrome anderen Herstellern voraus zu sein.“

Der Asus-Chef äußerte sich im Interview auch zum Markt für Tablet-PCs im Slate-Design, also ohne Tastatur, den aktuell Gerüchte um ein Apple-Gerät befeuern. „Ich glaube, das ist eine günstige Gelegenheit, aber einerseits hat man das Smartphone, andererseits das Netbook. Braucht man wirklich etwas dazwischen? Da muss man noch darüber nachdenken.“ Für entscheidend hält er ein umfangreiches Angebot an Inhalten: E-Books, Musik, Video, Soziale Netze und durch Berührung steuerbare Spiele. „Ich glaube nicht, dass Slates das Netbook ersetzen können. Die Mehrheit muss weiterhin tippen. Wir haben auch ein Slate im Labor, aber es ist die gleiche Situation wie schon beschrieben – was ist der beste Zeitpunkt dafür? Wenn man nicht alle Inhalte parat hat, kann man nicht sagen, man ist bereit.“

ZDNet.de Redaktion

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