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Rückzug aus China bringt Google Wachstumsverluste

Wenn Google seine Drohung wahr macht und sich aus dem China-Geschäft komplett zurückzieht, wird das wirtschaftliche Folgen haben, sagen Analysten. Gene Munster von Piper Jaffray schätzt, dass Google in China 2010 etwa zwei Prozent seines Einkommens erwirtschaften würde. Dieses Einkommen berechnen Finanzanalysten mit 20,47 Milliarden Dollar (13,79 Milliarden Euro). Das wären immerhin rund 400 Millionen Dollar (276 Millionen Euro). Und Google China wächst schneller als die anderen Geschäftsbereiche von Google.

In einer Mitteilung erklärt Munster aber auch, dass Google keine Zahlen über das Chinageschäft in seinen vierteljährlichen Finanzberichten und auch nicht im Jahresbericht veröffentliche. „Zur Frage, wie sehr Googles Wachstum im nächsten Jahr von China abhängt: Wenn Google China im zweiten Quartal 2010 einstellte, müssten wir unsere Prognosen zum jährlichen Gewinnwachstum von 18,4 Prozent auf 17 Prozent reduzieren“, so Munster.

Das Unternehmen verliert einen wichtigen Markt. In China leben weltweit die meisten Internet-User – derzeit 338 Millionen. Das heißt aber auch, dass erst ein Viertel der 1,38 Milliarden Bewohner bislang aktiv das Internet nutzt, berichtet das China Internet Network Information Center. Die Wachstumsperspektiven sind gewaltig.

Zur Zeit ist das China-Geschäft für Google aber noch recht klein. David Drummond, Senior Vice President und Chief Legal Officer bei Google, sagte in einem Interview, dass Googles Einnahmen in diesem Land „im wahrsten Sinne des Wortes unerheblich“ seien. Die Zahlen über Googles Marktanteile schwanken. Laut Comscore hat der Suchgigant in China gerade einmal 14,1 Prozent Marktanteil. Das liegt weit hinter den 62,2 Prozent des Konkurrenten Baidu.

Über 2010 hinaus wird erwartet, dass die Geschäftsaussichten in China immer besser werden. Google konnte zwar bislang nicht auf Baidu aufschließen, aber 20 Prozent eines großen, schnell wachsenden Marktes zu halten, ist eine gesunde Einnahmequelle für Google – als Ausgleich zu den Achterbahnbewegungen des US-Markts. Außerdem hätte China für Google eine Datenfundgrube sein können, was das Verhalten von Websurfern angeht.

ZDNet.de Redaktion

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