Umfrage: Jeder Vierte macht Falschangaben im Internet

Jeder vierte deutsche Internetnutzer ab 14 Jahren (23 Prozent) hat online schon einmal falsche Angaben über sich gemacht. Das entspricht etwa zwölf Millionen Bundesbürgern. Das ist das Ergebnis einer anonym durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bitkom unter mehr als 1000 Internetnutzern.

„Mit der Wahrheit nehmen es manche nicht allzu genau“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Viele Websurfer verschleiern zuweilen ihre Identität oder täuschen falsche Eigenschaften vor. Dafür gibt es teils sehr verständliche Gründe.“

Besonders beliebt ist das Tricksen bei Name und Alter. Von denen, die im Internet schon einmal geflunkert haben, hat jeder zweite diese Angaben manipuliert. Jeder dritte gab eine falsche Telefonnummer an. Jeweils jeder vierte machte schon einmal falsche Angaben zu seiner E-Mail-Adresse, seinem Einkommen und körperlichen Eigenschaften. Immerhin 14 Prozent haben sogar ein falsches Geschlecht angegeben.

Die Gründe für die Schummelei sind laut Bitkom sehr unterschiedlich. „In erster Linie sind Falschangaben eine Abwehrreaktion gegenüber den zahlreichen Datenabfragen im Internet“, erklärt Scheer. 58 Prozent der Schwindler sei es suspekt, so viele persönliche Daten preiszugeben. Fast ebenso viele (48 Prozent) versuchten, unerwünschter Werbung zu entgehen. Doch es gebe auch Nutzer, die anderen bewusst etwas vorspielten.

Jeder sechste, der im Netz gelogen hat, will sich der Umfrage zufolge „im Internet ohne negative Folgen ausleben“. Zehn Prozent wollten sich unerkannt nach einem neuen Partner umschauen und fünf Prozent schlicht zum Spaß andere an der Nase herum führen. „Wie im richtigen Leben brauchen Internetnutzer ein gesundes Misstrauen, gerade weil man seinem Gegenüber nicht live ins Gesicht sieht, sollte man nicht alles preisgeben und nicht alles glauben“, so Scheer.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago