Word-Verkaufsverbot zeigt Auswirkungen

Das Verkaufsverbot für Word in den USA ist gestern, am 11. Januar, in Kraft getreten. Trotz langer Vorlaufzeit für Microsoft sind einige Auswirkungen erkennbar.

Die meisten Versionen von Microsoft Office sind in Microsofts Online-Store nicht mehr verfügbar. Das Unternehmen hat auch Office 2003 Professional von seinen Entwicklerseiten MSDN und Technet entfernt. Der Softwarehersteller merkte aber an, dass die Standardversion von Office 2003 immer noch verfügbar sei. Die Professional-Version stehe für Technet-Abonnenten bald wieder zum Download bereit.

Microsoft erklärte, dass Word nach den Vorgaben des Gerichts modifiziert worden sei. Man sei „dabei, neue Software in die Vertriebskanäle aufzunehmen“.

„Wir haben die nötigen Maßnahmen ergriffen, um den gerichtlichen Anordnungen zu genügen. Wir führen die revidierte Software auf dem US-Markt ein“, heißt es in einer Stellungnahme. „Dieser Vorgang wird für die große Mehrheit unserer Kunden nicht wahrnehmbar sein. Die Test- und Kaufoptionen sind alle frei zugänglich.“

Die Umstellung soll nicht lange dauern. Kunden außerhalb der USA könnten die Software wie gewohnt online kaufen. „In den USA sind die ‚Home-and-Student‘-Versionen zum Herunterladen für Online-Käufer schon wieder erhältlich. Die anderen Versionen stehen in den Läden.“

Microsoft revidiert auch die Version für Mac OS X. XML-Funktionen werden daraus entfernt. Ein Update für Anwender von Office 2004 und Office 2008 beseitigt die Features. „Die Office-Produkte für den Mac waren nicht Gegenstand des Patentstreits. Trotzdem werden wir die Produkte anpassen, um eventuellen Vorwürfen der Rechtsverletzung zuvorzukommen“, so das Unternehmen.

Obwohl Microsoft in der ersten Berufung verlor, hat es eine weitere Anhörung beantragt. Redmond muss zusätzlich zum Verkaufsverbot eine Geldstrafe von 290 Millionen Dollar (rund 200 Millionen Euro) befürchten.


Die Auswirkungen des Word-Verkaufsverbots zeigen sich in Microsofts Online-Store. Die meisten Office-Versionen sind nicht verfügbar (Screenshot: News.com).

ZDNet.de Redaktion

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