Interessenten sollen eine hochverfügbare, sichere Rechnerinfrastruktur vorweisen, die selbst dann einige Jahre funktioniert – angepeilt werden fünf bis sieben -, wenn der Besitzer der gTLD zum Beispiel pleite geht. Dafür muss die Organisation oder das Unternehmen entsprechende Gelder hinterlegen. Nachzuweisen ist auch, was genau der Bewerber mit der gTLD plant. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Begriff „Community“, also die angepeilte Zielgruppe.
Die kann sehr heterogen sein, besonders deshalb, weil Betreiber einer gTLD ihrerseits als Registrare Second-Level-Domains vergeben können. Siemens könnte zum Beispiel für seine Medizintechnik-Produkte die Adresse www.medizintechnik.siemens erfinden oder IBM für seine Vertriebspartner Adressen nach dem Muster www.computer-mueller.ibm.
Das Nachsehen haben, falls es mehrere Bewerber gibt, immer diejenigen, die eine eher indifferente Zielgruppe ansprechen. Wer zum Beispiel die gTLD .computer beantragt und als Ziel angibt, man wolle damit einfach alle ansprechen, die einen Computer besitzen, dem wird jeder Computerproduzent, aber auch jede Vereinigung von Computerhändlern vorgezogen, weil deren Community (die jeweiligen Kunden respektive Geschäftspartner) besser abgegrenzt ist. Ansonsten zählen die Technik und die „Story“ – so diffus dieses Kriterium auch sein mag.
Immerhin kann ein Domain-Bewerber die technischen Auflagen auch erfüllen, wenn die Infrastruktur durch einen Dritten vorgehalten wird – hier wittern Profi-Hoster wie Internetwire aus München oder Epag aus Bonn bereits ein neues, lohnendes Geschäftsfeld. „Mit Sicherheit wird sich nicht jeder Bewerber um eine gTLD um die gesamte Technik kümmern wollen“, meint Stefan Legner, Berater bei dem Münchner Hoster. Erhalten zwei Bewerber um die gleiche Domain eine ähnliche Punktzahl, wird die begehrte gTLD meistbietend versteigert.
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