Arcandor-Web-Shop Myby stellt Insolvenzantrag

Der durch den Arcandor-Insolvenzantrag in Schwierigkeiten geratene Online-Shop Myby hat jetzt beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (Aktenzeichen 501 IN 142/09). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Düsseldorfer Rechtsanwalt Michael Bremen bestellt.

Der auf Elektro- und Elektronikartikel spezialisierte Online-Shop gehört zum Arcandor-Geschäftsbereich Primondo. Die Spezialversender der Primondo-Gruppe sollten laut einer Arcandor-Meldung von der Pleite der Mutter nicht betroffen sein und den Geschäftsbetrieb wie gewohnt weiterführen. Bereits vergangene Woche war Myby aber „vorsorglich“ offline gegangen. Potenzielle Kunden wurden mit dem Hinweis vertröstet: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass der Shop derzeit nicht erreichbar ist.“

Affiliate-Partnern hatte Myby in einer Mitteilung versprochen, man setze alles daran, eine schnelle Klärung zu erwirken und das Unternehmen mit seinen Arbeitsplätzen und Partnerschaften aufrecht zu erhalten. Das ist offenbar nicht gelungen.

Die Ausgangslage war auch schwierig: Bereits im April war Myby in das Arcandor-Vorstandsressort Atrys eingegliedert worden, in dem auch die nicht zum Kerngeschäft gehörenden – und nicht profitablen – Einheiten der Primondo-Gruppe zusammengefasst wurden. Neben Myby zählen dazu unter anderem der stationäre Einzelhandel von Quelle mit 115 Technikcentern, rund 1500 Quelle-Shops und Foto Quelle.

Myby war im Herbst 2007 gestartet. Es sollte mit günstigen Preisen und breitem Serviceangebot zum führenden deutschen Elektronik-Online-Fachmarkt werden.


Bereits vergangene Woche fand sich auf der Myby-Website nur noch eine JPG-Bilddatei mit dem Hinweis, man könne telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen. Links funktionierten schon nicht mehr (Screenshot: ZDNet.de).

ZDNet.de Redaktion

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