Nach dem Scheitern der Vertragsverhandlungen mit der GEMA über die Verlängerung des Lizenzvertrags hat YouTube angekündigt, alle Musikvideos für deutsche Nutzer zu sperren. Der zum 31. März dieses Jahres ausgelaufene Vertrag ermöglichte YouTube die Nutzung der von der GEMA vertretenen Werke in Musik- und Filmvideos, einschließlich der von Nutzern erstellten Clips.
Uneinig sind sich beide Parteien unter anderem über die Höhe der Vergütung. Laut Google verlangt die GEMA nun wesentlich höhere Gebühren als bisher. Diese seien „beispiellos hoch in der Geschichte der Online-Musik“. So betrage der GEMA-Tarif mehr als das Fünfzigfache dessen, was die Verwertungsgesellschaft „PRS for Music“ vor einigen Wochen von YouTube in Großbritannien gefordert habe.
Schon die PRS-Forderung habe das wirtschaftlich Tragbare überstiegen. Übertragen auf den Kauf einer CD bedeute dies, dass ein Musikliebhaber in Deutschland „für eine herkömmliche CD mehr als 500 Euro“ zahlen müsste. Auch im Fall PRS for Music habe man höhere Zahlungen verweigert und vorübergehend Tausende Videos für britische Nutzer offline genommen.
Der GEMA zufolge konnte außerdem keine Einigung erzielt werden, da YouTube nicht bereit gewesen sei, die Forderungen der Autorengesellschaft nach Transparenz hinsichtlich der genutzten Songs zu erfüllen. YouTube biete lediglich eine Verlängerung des Vertrags auf Basis einer Pauschalzahlung ohne ausreichende Informationen zu den genutzten Musikwerken und der Anzahl der Streams. Das lehne man ab, da es nicht möglich sei, ohne diese Angaben die Vergütung zielgerichtet an die Urheber und Musikverlage weiterzuleiten.
Laut Patrick Walker, Director of Video Partnerships bei Google EMEA, ist man nach wie vor daran interessiert, mit der GEMA eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu erzielen. Bis es so weit sei, müsse Google wegen des Auslaufens der Vereinbarung Musikvideos von Partnern bis auf weiteres auf YouTube in Deutschland sperren.
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