Tomtom rutscht durch Tele-Atlas-Kauf in die Verlustzone

Tomtom hat im vierten Quartal 2008 aufgrund hoher Abschreibungen für den im vergangenen Jahr übernommenen Kartendatenanbieter Tele Atlas einen Nettoverlust von 989 Millionen Euro verbucht. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs hatte der niederländische Navigationsgerätehersteller noch 107 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Das geht aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz des Unternehmens hervor.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 46 Prozent auf 82 Millionen Euro zurück. Der Umsatz schrumpfte im Schlussquartal 2008 um 17 Prozent auf 528 Millionen Euro.

Im gesamten Fiskaljahr 2008 setzte Tomtom mit 1,674 Milliarden Euro vier Prozent weniger um als im Vorjahr. Damit verpasste der Hersteller auch seine Ende Oktober wiederholt reduzierte Umsatzprognose von 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro. Die EBITDA-Marge lag mit 19 Prozent ebenfalls unter der Zielvorgabe von 20 bis 24 Prozent.

Das EBITDA ging um 29 Prozent auf 320 Millionen Euro zurück. Einem Nettogewinn von 317 Millionen Euro oder 2,66 Euro je Aktie im Jahr 2007 steht 2008 ein Verlust von 873 Millionen Euro oder 7,13 Euro pro Anteilsschein gegenüber.

Das Unternehmen hat ein Restrukturierungsprogramm gestartet, mit dem es rund 60 Millionen Euro einsparen will. Trotz der schwachen Weltwirtschaft geht Tomtom von einer steigenden Nachfrage nach Navigationssystemen aus. Die Sparte Personal Navigation Devices (PND) habe 2008 um über 30 Prozent zugelegt, teilte der Hersteller mit. Der Bereich werde auch 2009 weiter wachsen, allerdings langsamer als ursprünglich erwartet. Im Gesamtjahr 2009 will Tomtom weltweit zwischen 11 und 12 Millionen Geräte verkaufen und damit zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Euro umsetzen.

ZDNet.de Redaktion

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